Bei Koronarstenosen ist die PTCA mit Stenting auf dem Vormarsch. Bypässe werden dafür vermehrt bei älteren Patienten mit ausgedehnter Koronarsklerose und Begleitkrankheiten angelegt. Bei ihnen ist das Risiko für eine Apoplexie per se erhöht. Inwieweit nach verschiedenen Eingriffen mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko gerechnet werden muss, wurde jetzt in den USA untersucht.
Amerikanische Kardiologen gingen den zeitlichen Zusammenhängen zwischen koronarer Bypass-OP und Apoplexie nach und suchten nach Risikofaktoren für diese Komplikation. Prospektiv wurden dazu 45 432 Patienten unter die Lupe genommen, die zwischen 1982 und 2009 einen Bypass bekommen hatten.
Schlaganfälle nach Bypass waren am häufigsten im Jahre 1988 und nahmen dann Jahr für Jahr ab. Etwa 40% der Apoplexien ereigneten sich intraoperativ, ca. 58% postoperativ. Der Inzidenzgipfel lag bei 40 Stunden nach dem Eingriff.
Allgemeine Risikofaktoren waren höheres Alter und das Ausmaß der Arteriosklerose. Intraoperative Apoplexien ereigneten sich am seltensten bei „Off-pump“-Operation und bei „On-pump“ mit schlagendem Herzen, häufiger dagegen bei „On-pump“ und Kardioplegie, am häufigsten bei „On-pump“ mit Kreislaufstillstand in Hypothermie. Wenn ein Hirnschlag auftrat, waren stationärer Verlauf und Gesamtprognose des Patienten schlechter, die langfristige Lebenserwartung verkützt. Neu aufgetretenes Vorhofflimmern war überraschenderweise keine Ursache für vermehrte Apoplexien. Es wurde nach Möglichkeit konvertiert oder mit Frequenzkontrolle und Antikoagulation behandelt.
<
Lesen Sie den ganzen Artikel
