Komorbidität beachten!

Neuro-Depesche 6/2011

Gehäuft RLS bei Fibromaylgie-Patienten

Zwischen RLS- und Fibromaylgie-Patienten gibt es etliche klinische Überlappungen, darunter die sensiblen Beschwerden und der oft massiv gestörte Schlaf. In einer Querschnittsstudie wurden überwiegend weibliche Fibromyalgie-Patienten jetzt auf die Prävalenz eines RLS und das Vorliegen bzw. das Ausmaß begleitender Schlafstörungen untersucht. Die Mediziner fanden eine erstaunlich hohe Komorbidität.

Das Studienkollektiv bildeten 172 Patienten aus Seattle mit einer Fibromyalgie-Diagnose nach den Kriterien des American College of Rheumatology. Sie waren durchschnittlich 50 Jahre alt und zu 93% weiblich. Die Kontrollgruppe bestand aus 63 Personen, die weder unter Schmerzen noch unter einer Fatigue litten. Sie waren im Durchschnitt 41 Jahre alt und zu 56% Frauen. Ein RLS wurde mithilfe eines validierten diagnostischen Interviews zu den vier essentiellen RLS-Kriterien bestimmt, die Schlafqualität und Tagesmüdigkeit anhand des Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI), dem Insomnia Severity Index (ISI) bzw. der Epworth Sleepiness Scale (ESS) ermittelt.

Die auf Alter und Geschlecht adjustierte Prävalenz eines RLS war in der Gruppe der Fibromyalgie-Patienten mit 33,0 vs. 3,1% deutlich höher als in der Kontrollgruppe (p = 0,001). Die Wahrscheinlichkeit für RLS-Beschwerden war nach Volladjustierung um den Faktor 11–12 größer (Odds Ratio: 11,7; 95%-KI: 2,6–53,0).

Erwartungsgemäß schliefen die Fibromyalgie-Patienten schlechter als die Kontrollen. Ihr PSQI-Durchschntittswert fiel signifikant ungünstiger aus (10,6 vs. 4,5 Punkte; p = 0,01) und auch ihr ISI (18,9 vs. 12,1) und ihre ESS-Werte (9,4 vs. 5,7 Punkte) waren jeweils unvorteilhafter. Bei jenen Patienten mit komorbidem RLS war die Schlafqualität nach PSQI deutlich stärker beeinträchtigt (11,8 vs. 9,9 Punkte; p = 0,01), während die beiden anderen Instrumente zu Schlaf bzw. Müdigkeit nur eine Tendenz dafür ergaben.

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