Klinik bei Kamptokormie
Neuro-Depesche 11/2010
Gehäuft nicht-motorische Symptome
Während Haltungsstörungen bei Parkinson-Patienten die Regel sind, gilt eine ausgeprägte Kamptokormie, d. h. die unwillkürliche aktive Beugung des Rumpfes nach vorne mit teils extrem gesenktem Haupt („Dropped head“), als relativ selten. Japanische Ärzte untersuchten nun in einem Parkinson-Kollektiv die Häufigkeit dieser extremen axialen Fehlhaltung sowie die klinischen Merkmale und die Lebensqualität der Betroffenen.
Fazit
?! Im Gegensatz zu bisherigen Auffassungen scheint eine Kamptokormie bei Parkinson-Patienten ein relativ häufiges Beschwerdebild zu sein. Die Assoziation mit verschiedenen nicht-motorischen Symptomen deutet auf nicht-dopaminerge Mechanismen der Verursachung hin. Besserungen dieser Fehlhaltungsform könnten möglicherweise auch die Lebensqualität der Patienten haben, allerdings sind die derzeitigen Behandlungsoptionen bei diesem weitgehend Levodopa-resistenten Symptombild ausgesprochen begrenzt. Einige positive Erfahrungen existieren unter anderem für die Therapie mit Botulinumtoxinen.