Protonen-Magnetresonanzspektroskopie

Neuro-Depesche 2/2000

GABA-Spiegel bei Depression reduziert

Depressive Störungen wie die Major-Depression scheinen auch mit einer Dysfunktion des GABA-ergen Systems in Zusammenhang zu stehen. Mit der Protonen-Magnetresonanzspektrographie ist eine nicht-invasive In-Vivo-Messung der cerebralen Gamma-Aminobuttersäure-Konzentrationen möglich.

Die GABA-Konzentrationen im okzipitalen Kortex wurden bei 14 medikamentös unbehandelten Patienten mit Major-Depression (durchschnittlicher HDRS-Wert: 34) und bei 18 psychisch gesunden Probanden untersucht. Die Wahl der Okzipitalregion, die ja üblicherweise nicht mit der Pathophysiologie der Depression in Verbindung gebracht wird, erfolgte aufgrund technischer Limitierungen. In der Patientengruppe fanden sich hochsignifikant niedrigere GABA-Spiegel als bei den Probanden. Die Werte waren mit 0,7 mmol/kg vs. 1,5 mmol/kg durchschnittlich um 52% reduziert, zwischen den Gruppen gab es in den Konzentrationsspektren keine Überlappungen. In beiden Gruppen wiesen Frauen höhere Werte auf als Männer. Mit zunehmendem Alter sanken die GABA-Spiegel tendenziell ab; sie korrelierten nicht mit der Depressivität nach den HAM-D-Werten. Welche metabolischen Mechanismen den offensichtlich reduzierten Syntheseraten zu Grunde liegen, ist nicht bekannt.

Quelle: Sanacora, G: Reduced cortical (-aminobutyric acid levels in depressed patients determined by proton magnetic resonance spectroscopy, Zeitschrift: ARCHIVES OF GENERAL PSYCHIATRY, Ausgabe 56 (1999), Seiten: 1043-1047

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