In die nicht-interventionelle Studie an 13 neuroimmunologischen Kliniken in Spanien wurden 71 überwiegend weibliche Patienten mit einer NMOSD-Diagnose (nach den Wingerchuk-Kriterien 2015) eingeschlossen. Im Durchschnitt waren sie 47,4 Jahre alt, seit 9,9 Jahren erkrankt und mit einem medianen EDSS-Score von 3,0 nicht schwer behindert.
Untersucht wurde die Stigmatisierung vor allem anhand der Stigma Scale for Chronic Illness (SSCI-8). 31 Patienten (43,6%) hatten nach dem Beck Depression Inventory – Fast Screen (BDI-FS) eine Depression.
Mehr als 60 % betroffen
Eine Stigmatisierung (SSCI-8-Gesamtscore > 8) bestand bei 43 der 71 Patienten (61,4 %). Ausgeschlossen bzw. gemieden zu werden und wegen körperlicher Defizite benachteiligt zu sein, waren die herausragenden Merkmale.
Der SSCI-8-Score war signifikant korreliert mit dem EDSS (rho: 0,349; p = 0,0033), mit der physischen und psychischen Domäne der Multiple Sclerosis Impact Scale (MSIS-29) (rho: 0,576 bzw. 0,608; je p < 0,0001) sowie den BDI-FS-Scores (rho: 0,613; p < 0,0001). Dies traf auch auf die Scores der MOS Pain Effects Scale (MOSPES) und der Fatigue Impact Scale for Daily Use (D-FIS) zu (rho: 0,457 bzw. 0,556; je p < 0,0001). Diese Zusammenhänge weisen keine Kausalitäten nach. Dies gilt auch für den Umstand, dass eine Stigmatisierung hochsignifikant eine gegenwärtige Depression (Odds Ratio: 1,32; p = 0,0004) prädizierte. JL