Tuberkulöse Meningitis

Neuro-Depesche 6/2001

Frühzeitige Diagnose bei Kindern anstreben

In einer retrospektiven Studie von Patienten mit tuberkulöser Meningitis wurden Befunde und Therapieergebnisse erhoben. Die Infektion erfolgt nach der Geburt durch Kontakt mit an Tuberkulose erkrankten Erwachsenen.

Von der tuberkulösen Meningitis sind hauptsächlich Kinder in den Entwicklungsländern betroffen. Rund 10% aller mit Tuberkulose infizierten Neugeborenen entwickeln eine tuberkulöse Meningitis. In einer Studie wurden 40 Fälle aus Argentinien retrospektiv ausgewertet. Die Kinder mit einem mittleren Alter von 46 Monaten wiesen verschiedene Krankheitsstadien auf: 18 (45%) befanden sich in Stadium I (unspezifische fieberhafte Erkrankung ohne neurologische Symptome), 16 (40%) in Stadium II (neurologische Symptome ohne sensorische Veränderungen) und sechs (15%) wiesen Stadium III auf (ausgeprägte neurologische Symptome mit sensorischen Ausfällen und/oder Koma), Die mittlere Nachbeobachtungsdauer betrug 13,7 Monate. Alle Patienten erhielten Isoniazid und Rifampicin, im Mittel etwa zehn Monate lang. Zusätzlich erhielten 22 der erkrankten Kinder Glukokortikosteroide. Insgesamt wurden 18 Kinder (45%) vollständig geheilt, ebenso viele wiesen weiterhin milde, 8% mittelgradige und 22% schwere neurologische Ausfälle auf. Drei der 40 Kinder verstarben.

Quelle: Paganini, H: Tuberculous meningitis in children: clinical features and outcome in 40 cases, Zeitschrift: SCANDINAVIAN JOURNAL OF INFECTIOUS DISEASES, Ausgabe 32 (2000), Seiten: 41-45

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