Ein Kombinationspartner der ersten Wahl

Neuro-Depesche 4/2011

Frühe Zusatztherapie mit Lacosamid

Das seit knapp zwei Jahren verfügbare Lacosamid hat sich in der Zusatztherapie fokaler Anfälle breit etabliert. Dass es unabhängig vom Typ des zweiten Medikaments – mit oder ohne Na+-Kanalblockade – sehr wirksam und gut verträglich ist, belegen sowohl Studiendaten als auch die Erfahrungen im Behandlungsalltag.

Lacosamid ist zugelassen zur Add-on-Therapie fokaler Epilepsien mit und ohne sekundäre Generalisierung. Es weist mit seiner Verstärkung der langsamen Aktivierung der spannungsabhängigen Natriumkanäle einen innovativen und bislang einzigartigen Wirkmechanismus auf, erläuterte Prof. Hermann Stefan, Erlangen. Lacosamid ist dabei nicht nur sehr wirksam, es treten auch kaum relevante Arzneimittelinteraktionen auf. Darüber hinaus gibt es keine Hinweise auf Exantheme oder Hyponatriämien.

Jetzt zeigt eine aktuelle Post-hoc-Analyse der Zulassungsstudien, dass Lacosamid sowohl bei Kombination mit klassischen Na+-Kanalblockern wie Carbamazepin, Lamotrigin, Oxcarbazepin und Phenytoin (n = 1077) als auch mit Nicht-Na+-Kanalblockern wie Levetiracetam, Topiramat, Valproat (n = 231) hoch wirksam ist. Wie Dr. Nicolas Lang, Kiel, erläuterte, wurde die Anfallsfrequenz unter 400 mg/d Lacosamid signifikant verringert und die Ansprechrate (Anfallsreduktion ≥ 50%) signifikant erhöht (p<0,0001).

Interessanterweise ergab sich dabei in der Gruppe mit Lacosamid und mindestens einem Antiepileptikum mit einem anderen Wirkmechanismus eine noch bessere Verträglichkeit mit einer Nebenwirkungsrate auf Plazeboniveau. Und auch die Wirksamkeit erwies sich als noch höher: So lag die Responderrate bei 62,3% (vs. 39,9% bei Add-On zu einem Nicht-Na+-Kanalblocker).

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