Auch bei CIS wirksam

Neuro-Depesche 11/2009

Frühe Therapie mit Glatirameracetat

Die Fortschritte in den diagnostischen Techniken bieten die Möglichkeit, die MS immer früher zu erkennen. Die frühe Therapie mit Glatirameracetat – dem inzwischen in Deutschland am häufigsten verordneten Basistherapeutikum – wurden jetzt bei einem Symposium im Rahmen des DGN-Kongresses erläutert.

Zur früheren Diagnose der MS tragen zum einen die revidierten McDonald-Kriterien bei, deren erneute Überarbeitung gerade ansteht, wie Prof. Ralf Gold, Bochum, berichtete, zum anderen neue Methoden der MRT-Darstellung. Die Rationale der Frühtherapie besteht darin, dass die Axone bei der MS schon sehr früh irreversibel geschädigt werden – ein Korrelat der bleibenden Behinderung. Außerdem ist die Prognose-verschlechternde entzündliche Aktivität im ZNS in den ersten Krankheitsjahren am ausgeprägtesten. Da die immunmodulatorischen Medikamente in diesem therapeutischen Fenster besonders wirksam sind, lassen sich die Vorteile einer versäumten Frühtherapie nicht mehr aufholen.

Seit Februar 2009 ist Glatirameracetat aufgrund der Resultate der PreCISe-Studie auch beim klinisch isoliertes Syndrom (CIS) zugelassen, erläuterte Gold in Nürnberg: 481 CIS-Patienten erhielten nach Randomisierung doppelblind 20 mg/d Glatirameracetat oder Plazebo. Bei allgemein guter Verträglichkeit reduzierte das Basistherapeutikum bereits bei der ersten Zwischenanalyse die Zahl der Patienten mit klinisch gesicherter MS (CDMS) signifikant (24,7 vs. 42,9% vs. Plazebo). Die Risikoreduktion um 45% war signifikant (p < 0,0001). Außerdem profitierten die Verum-behandelten Patienten mit einer signifikanten Reduktion der MS-Herde.

Wie Prof. Martin Bendszus, Heidelberg, berichtete, sind mittels MRS bereits früh im Verlauf Abnahmen der Konzentration von N-Acetylaspartat (NAA) in der normal erscheinenden grauen und weißen Substanz nachweisbar. Eine Subgruppenstudie (n = 34) in PreCISe ergab einen NAA-Signalanstieg, die auf eine verbesserte neuro-axonale Integrität unter Glatirameracetat-Therapie hindeutet.

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