Die "Rarebit"-Perimetrie basiert auf einer mit 200 ms sehr kurzen, hochkontrastigen Präsentation winziger Lichtpunkte auf einem schwarzen LCD-Bildschirm. In einer Studie wurden nun 15 Patienten mit ersten MS-Symptomen, die von den klinischen und immunologischen Befunden sowie den MRT-Aufnahmen her unter einer beginnenden MS hätten leiden können, mit der neuen Methode untersucht. Keiner der Patienten litt unter einer Affektion des Optikusnerven, 15 gesunde Probanden dienten als Kontrollgruppe. Die Gesunden erreichten bei einer Testdauer von etwa fünf Minuten eine durchschnittliche Erkennungsrate der "Rare bits" von 96,6%, minimal von 92,7%. Die MS-Patienten wiesen im Gruppendurchschnitt dagegen mit durchschnittlich 92,0% signifikant schlechtere Ergebnisse auf. Bei sieben Patienten (47%) deutete sich mit einer noch deutlich schlechteren Trefferquote eine "MS-Zukunft" an.
MS-verdächtige Symptome
Neuro-Depesche 3/2004
Frühdiagnose mit "Rarebit"-Perimetrie?
Bei Patienten mit ersten MS-typischen Symptomen ist die Vorhersage einer späteren MS-Manifestation kaum möglich ist. Eine neue, computergestütze Perimetrie-Methode könnte Abhilfe schaffen.
Quelle: Frisen, L: Spatial vision in visually asymptomatic subjects at high risk for multiple sclerosis, Zeitschrift: JOURNAL OF NEUROLOGY, NEUROSURGERY AND PSYCHIATRY, Ausgabe 74 (2003), Seiten: 1145-1147