Organische Umweltgifte
Frühexposition erhöht das ADHS-Risiko

Auf der Suche nach kausalen oder zumindest auslösenden Faktoren für eine ADHS wurde in Norwegen die Exposition von Kindern im frühen Lebensalter gegenüber 27 organischen Umweltschadstoffen geprüft. Tatsächlich gingen zwei der Umweltgifte mit einem deutlich erhöhten ADHS-Risiko einher.
Kommentar
Für zahlreiche ubiquitäre Umweltchemikalien besteht der Nachweis oder Verdacht einer Neurotoxizität, die sich während der kritischen Phase der Hirnreifung negativ auswirken kann. Die hier inkriminierten PFOS, HCB und b-HCH sind (ebenso wie p, p‘-DDE) aufgrund ihrer langen Halbwertszeiten und Umweltbeständigkeit lang verbleibende organische Umweltgifte. Daher werden die Belastungen in den kommenden Jahren nicht zurückgehen. Die kontraintuitiven inversen Assoziationen zwischen ADHS und den p, p‘-DDE- bzw. höheren HCB-Spiegeln könnten auf Datenverzerrungen oder zufälligen Verteilungen beruhen, so die Autoren. Klinische Empfehlungen, etwa zum Fischverzehr, sprechen sie nicht aus.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.
Lenters V et al.: Early-life exposure to persistent organic ... Environ Int 2019; 125: 33-42