Hirnatrophie und T2-Läsionen bei SPMS-Patienten

Neuro-Depesche 5-6/2021

Frühe Effekte von Siponimod auch fünf Jahre später nachweisbar

In der EXPAND-Kernstudie hatte Siponimod bei SPMS-Patienten die Behinderungsprogression, den kognitiven Abbau, die entzündliche MS-Aktivität in der MRT sowie den globalen und regionalen Hirnvolumenverlust gegenüber Placebo signifikant reduziert. Jetzt zeigt eine als Poster beim diesjährigen AAN-Kongress vorgestellte Auswertung, dass die Effekte des S1P-Rezeptormodulators auf die Hirnvolumina und die T2-Läsionen bei frühem Therapiebeginn auch nach fünf Jahren günstiger ausgefallen sind.
1.224 der 1.651 Teilnehmer der EXPANDKernstudie nahmen an der offenen Verlängerungsstudie teil. Gegenüber den von Placebo auf Siponimod umgestellten SPMS-Patienten fielen zahlreiche MRTEffekte bei den kontinuierlich (von Anfang an) mit Siponimod behandelten Patienten im Monat 60 deutlich vorteilhafter aus: Dies betraf den Volumenverlust sowohl des Gesamthirns (-1,62 % vs. -1,76 %, p < 0,05) als auch des Thalamus (-2,68 % vs. -3,48 %, p < 0,0001). Die Atrophie der kortikalen grauen Substanz (cGM) blieb in beiden Gruppen gleichermaßen niedrig (-1,42 % bzw. -1,43 %).
Unter der kontinuierlichen Siponimod- Therapie entwickelten sich darüber hinaus über fünf Jahre jeweils signifikant günstiger die Volumina der T2-Läsionen (326 vs. 870 mm3) und die kumulierte Anzahl neuer/vergrößerter T2-Läsionen (3,4 vs. 9,3) (je p < 0,0001). Dies spricht für eine früh beginnende und auf Dauer fortgeführte Therapie mit Siponimod.
Eine weitere Auswertung zeigte, dass die Patienten der Placebo-Gruppe nach der Umstellung auf Siponimod in ähnlichem Ausmaß profitierten wie die Patienten nach dem Therapiestart mit Siponimod in der Kernstudie: Reduziert wurden die Volumenverluste des Gesamthirns (um 58,1 %), der cGM (um 85,4 %) und des Thalamus (um 58,3 %) sowie das Volumen der jährlichen T2-Läsionen (um 94,3 %) und deren Zahl (um 72,8 %) (je p < 0,0001).
Diese Daten bestätigen die Langzeitwirkungen einer frühen Siponimod-Therapie auf die Hirnatrophie und die entzündlichen MRT-Läsionen über fünf Jahre. JL
Quelle: Poster beim 73. Jahrestreffen der American Academy of Neurology (AAN) 2021: Arnold DL et al. Long-term effect of siponimod on MRI outcomes in SPMS: analyses from the EXPAND study update 5 years (P15.083) 

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