Soziale Phobie

Neuro-Depesche 10/2012

fMRT hilft bei der Therapieprognose

Bei Patienten mit einer sozialen Phobie sind psychotherapeutische und medikamentöse Therapien wirksam, doch es gibt kaum verlässliche Prädiktoren für das Ansprechen. Ob sich die funktionelle Bildgebung bei diesen Patienten zur Vorhersage des Behandlungs-Outcome nach einer CBT eignet, wurde nun erstmals am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge untersucht.

Vorherige Studien haben gezeigt, dass Patienten mit sozialer Phobie in Hirnregionen wie der Amygdala und den visuellen Kortizes sowie in frontalen Regionen eine auffällige Reaktion auf emotional negativ besetzte Reize aufweisen.

Nun nahmen 39 medikamentös nicht behandelte Patienten mit dem generalisierten Subtyp der sozialen Phobie (nach DSM-IV) an dieser Bildgebungsstudie teil. Sie unterzogen sich vor Beginn einer zwölfwöchigen protokollbasierten CBT (plus D-Cycloserin oder Plazebo). Während der Präsentation neutraler und wütender Gesichter sowie neutraler und emotionaler Szenen wurde dabei die Aktivierung diverser Hirnregionen mittels fMRT erfasst und mit klinischen Variablen und dem Behandlungs-Outcome abgeglichen. Krankheitsschwere und Therapieerfolg wurden anhand der Liebowitz Social Anxiety Scale (LSAS) bestimmt.

Nach der CBT waren die LSAS-Werte signifikant niedriger als zuvor (p < 0,001). Dies betraf auch einzelne LSAS-Subscores für Angst (p < 0,001) und – noch ausgeprägter – für Vermeidung (p < 0,001). Die Besserung stand in direkter Relation zur initialen LSAS-Schwere, sie war von der Randomisierung zu D-Cycloserin oder Plazebo unabhängig.

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Fazit
?! Die selektive Hirnaktivierung könnte sich als objektiv messbarer Biomarker zur Vorhersage des CBT-Behandlungserfolgs erweisen und darüber hinaus die Möglichkeiten eines evidenzbasierten, personalisierten Therapieansatzes eröffnen. So ließen sich anhand der fMRT-Befunde und anderer Ausgangsvariablen für einzelne Patienten etwa die aussichtsreichsten Therapieformen wählen.

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