39 Patienten mit histopathologisch bestätigter FCD und einem guten epilepsiechirugischen Outcome (Engel-Klasse I oder II) hatten sich präoperativ einer Gesamthirn-MRT unterzogen. Dabei waren diverse herkömmliche Sequenzen eingesetzt worden, neben T2- und T1-Wichtungen die axiale und coronale D2- Fluid-attenuated inversion recovery (FLAIR), sowie die neue FLAWS. In 17 Fällen kam zusätzlich 3D-FLAIR zum Einsatz. 36 gesunde Freiwillige bildeten die Kontrollgruppe.
Retrospektiv von zwei Radiologen geblindet bewertet wurden FCD-charakteristische Läsionskriterien: 1. kortikale Morphologie (Verdickung, Verdünnung oder übermäßig tiefer Sulcus), 2. kortikale Signalintensität, 3. Unschärfe der Grenzen zwischen grauer und weißer Substanz (GM, WM), 4. Signalintensität der subkortikalen WM und 5. das Transmantel-Zeichen.
Die MRT-Aufnahmen aller Patienten wiesen mindestens zwei der fünf Merkmale auf, eines davon stets die Rinden-Mark-Grenzen-Unschärfe. Das der oftmals spezifisch dem Typ II der FCD zugeordnete Transmantel-Zeichen wurde in den FLAWS-Aufnahmen auch bei Typ-I-Patienten beobachtet. Mit FLAWS war der relative Gewebekontrast höher als mit 2D-FLAIR bei Läsion vs. WM, bei tiefer GM vs. WM und bei Kortex vs. WM (je p = 0,00). Gegenüber 3D-FLAIR war er nur höher bei Läsion vs. WM (p = 0,01).
Die geblindete Befundung ergab höhere Raten an FCD-Läsionen: Von 24 Patienten mit negativem Befund nach konventionellen 2D-Sequenzen hatten nach FLAWS 13 einen positiven Befund (p = 0,00). Die Sensitivität für die Detektion von FCD-Läsionen mit FLAWS betrug 71,9% und die Spezifität 71,1%, der positive und der negative prädiktive Wert 67,6% bzw. 75,0%. In der Subgruppe von 17 Patienten mit entsprechenden Vergleichsdaten ergaben sich in der Detektionsrate zwischen FLAWS und den 3D-FLAIR-Scans dagegen keine signifikanten Unterschiede (p = 0,25). HL