RRMS- und CIS-Patienten

Neuro-Depesche 10/2011

FAMS: Psychometrische Eigenschaften in frühen MS-Stadien unzureichend

Mit dem Functional Assessment of Multiple Sclerosis (FAMS) werden bei MS-Patienten mehrere Kategorien der gesundheitsbezogenenen Lebensqualität bestimmt. Nun wurden die psychometrischen Eigenschaften dieses in Studien breit eingesetzten Instruments in zwei klinisch sehr unterschiedlichen Populationen untersucht, bei Patienten mit kürzlich gestellter Diagnose einer schubförmigen MS (RRMS) und solchen mit erstem MS-verdächtigen klinischen Ereignis (Clinically isolated syndrome, CIS). Lässt sich das FAMS in beiden Patienentengruppen adäquat anwenden?

Ausgewertet wurden die FAMS-Befunde in zwei klinischen Studien zu Interferon beta-1b, an denen 1644 Patienten mit früher RRMS über zwei Jahre bzw. 348 mit CIS über fünf Jahre teilgenommen hatten. Sie waren wiederholt mit dem FAMS, dem Multiple Sclerosis Functional Composite (MSFC) und dem der EDSS untersucht worden. Bestimmt wurden wie üblich u. a. die Reliabilität, Validität und Änderungssensitivität (gegenüber einer Besserung/Verschlechterung der Patienten) des FAMS.

Die interne Konsistenz des FAMS erwies sich in fast allen (EDSS-Sub-)Gruppen als gut. Hinsichtlich der – mäßigen – Konstruktvalidität mit ausgesprochenen geringen Korrelationen mit den MSFC-Resultaten ergab sich in beiden Studien grundsätzlich eine bessere Eignung der FAMS bei Patienten mit einer initial höheren Krankheitsschwere. Bei den weniger schwer betroffenen Patienten zeigte sich dagegen ein so genannter Deckeneffekt, gerade in Bezug auf komplexere Funktionen der Patienten.

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Fazit
?! Das FAMS ist ab mittelschweren MS-Stadien wohl gut einsetzbar, bedarf aber zur Anwendung bei Patienten mit CIS und leichteren RRMS-Verläufen, die sich ja häuft, offenkundig der Überarbeitung, um psychometrisch ausreichend valide zu sein.

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