Chinesische Medizin, einschließlich Kräutermedizin und Akupunktur, ist in China in der klinischen Praxis weiterhin weit verbreitet, auch zur Vorbeugung und Behandlung von Schlaganfällen.
Laut den Autoren der Richtlinien, ergab eine Umfrage unter 48 allgemeinen Krankenhäusern in ganz China, dass etwa ein Drittel der Patienten mit ischämischem Schlaganfall nach der Entlassung mit Chinesischer Kräutermedizin behandelt wird und dass eine große Vielfalt von Rezepten verwendet wird. Bisher gäbe es aber keine evidenzbasierte Praxisrichtlinie in hoher Qualität zur Regulierung der Anwendung von Chinesischer Medizin, die in die konventionelle Medizin bei Schlaganfall integriert wird. Die Evidenzqualität und die Stärke der Empfehlungen haben Ni X. et al. anhand des GRADE-Ansatzes bewertet. Elf Forschungsfragen aus 15 klinischen Fragen wurden durch Fragebogenumfragen und persönliche Treffen identifiziert und vom Arbeitsteam analysiert.
14 Empfehlungen zur integrativen Medizin bei ischämischem Schlaganfall, hämorrhagischem Schlaganfall und Komplikationen des Schlaganfalls wurden aus systematischen Überprüfungen von Nutzen, Schaden, Kostenwirksamkeit, Evidenzqualität sowie den Werten und Präferenzen von Patienten und ihren Familienmitgliedern formuliert. Die Richtlinie konzentriert sich auf klinische Behandlungen, die spezifisch für die integrative Medizin bei Schlaganfällen sind und in medizinischen Einrichtungen und Reha-Einrichtungen angewendet werden können.
Als Endnutzer der Richtlinie sehen die Autoren Ärzte, darunter chinesische Kräutermedizin-Spezialisten, Akupunkteure, Physiotherapeuten und klinische Apotheker.
Ein inhaltlicher Schwerpunkt ist die chinesische Kräutermedizin. Hier werden für viele Anwendungsgebiete Empfehlungen formuliert, u.a.: neurologische Funktionsdefizite, Sekundärprävention für ischämischen Schlaganfall und transitorische ischämische Attacken, begleitend zur Thrombolyse, Dysphasie, Depression.