Nacht- und Schichtarbeiter

Neuro-Depesche 11/2010

Etwa doppelt so häufig verletzt

Eine Tagesmüdigkeit kann die Unfall- und Verletzungsgefahr drastisch erhöhen. Kanadische Arbeitsmediziner berichten jetzt, dass bei allgemein sinkenden Zahlen an arbeitsbedingten Verletzungen das Risiko bei Schichtarbeitern unvermindert anhält. Frauen sind besonders gefährdet.

In einer Stichprobe kanadischer Arbeiter (16–65 Jahre) wurden Veränderungen der Verletzungshäufigkeit zwischen 1996 und 2006 anhand des Survey of Labour and Income Dynamics (SLID) ausgewertet. In den zehn Jahren nahm die Zahl schichtarbeitender Frauen um 94,5% zu, die der Männer um 50,0% zu.

Insgesamt wurden ein Rückgang an Arbeitsunfällen um -27,9% verzeichnet, einer Rate von 4,2–3,0 pro 100 Arbeitenden entsprechend. Unter den Schichtarbeitern blieb die Rate mit 4,8 bzw. 6,9 pro 100 Frauen bzw. Männern aber auf höherem Niveau stabil. Die Prävalenz betrug bei Tagarbeitern (2,9%), bei Nachtarbeitern 5,9% sowie bei Arbeitern mit rotierenden und anders gearteten Schichten 3,9 bzw. 3,1%.

Bei den permanent nachts Arbeitenden war die Verletzungsgefahr praktisch verdoppelt (Odds Ratio: 2,04 bei den Frauen und 1,91 bei den Männern). Bei den weiblichen Arbeitern mit rotierenden Tages- und Nachtschichten fiel das Risiko mit einer OR von 2,29 noch einmal höher aus, während es bei den entsprechenden Männern mit einer OR von 1,24 nicht signifikant erhöht war. Das sogenannte Exzessrisiko für Verletzungen bei Schichtarbeit gegenüber der Normalbevölkerung betrug 11,3%, es setzte sich aus 14,4% bei den Frauen und 8,2% bei den Männern zusammen.

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