Neuro-Depesche

Ethypharm baut mit standardisierten CBD-Extrakten sein Portfolio an medizinischem Cannabis aus

Schönefeld, 15. Mai 2023 - Ab sofort bietet Ethypharm das Cannabisextrakt Ethypharm CBD 100 (AP) 10% mit 10 ml Volumen und als 10 % und 20 % Extrakt in 30 ml Volumen an. Die bernsteinfarbenen, standardisierten Extrakte werden in dunklen Glasfläschchen mit weißer Kappe und Sicherheitsring ausgeliefert. Die Herstellung erfolgt durch CO2-Extraktion nach internationalem Compliance-Standard aus umweltfreundlich produziertem medizinischem Cannabis in GMP-zertifizierten Produktionsstätten.

 

„Unser Portfolio an medizinischem Cannabis umfasst nun THC- sowie CBD-Extrakte und trifft auf eine wachsende Nachfrage in einem noch jungen Markt. Immer mehr ÄrztInnen und PatientInnen entdecken die Vorzüge von medizinischem Cannabis, deren Verschreibung erfolgen kann, wenn alle therapeutischen Möglichkeiten der Behandlung ausgeschöpft sind“, erläutert Roland Krock, Geschäftsführer von Ethypharm Deutschland. 

 

CBD hat vielfältige Wirkungen und ein gutes Sicherheitsprofil. Aufgrund der guten Verträglichkeit und der fehlenden psychoaktiven Komponente ist das therapeutische Interesse an CBD-dominanten Cannabis-Zubereitungen in den letzten Jahren stark gestiegen.1-3 Pharmakologisch sind für CBD analgetische, antiinflammatorische, immunmodulierende, antioxidative, antiemetische, antikonvulsive und bei Tumorzellen antiproliferative Eigenschaften gut belegt.1,4 Zusätzlich wurden auch antipsychotische, anxiolytische, neuroprotektive und schlaffördernde Eigenschaften festgestellt.5

 

Das breite Wirkungsspektrum von CBD beruht auf verschiedenen Mechanismen, die direkte und indirekte Effekte auf das Endocannabinoidsystem einschließen. Im Gegensatz zu THC, dessen agonistische Wirkung am CB1-Rezeptor im zentralen Nervensystem für die psychoaktiven Effekte verantwortlich gemacht wird, hat CBD eine antagonistische Wirkung am CB1-Rezeptor. Es verursacht keine euphorisierende Effekte1 und kann die THC-bedingten negativen Effekte abschwächen. Darüber hinaus entsteht keine Abhängigkeit.1,6

 

CBD interagiert nicht nur mit den endogenen CB2-Rezeptoren, die im Immun-, Verdauungs- und Fortpflanzungssystem, in den Knochen, der Haut, Lunge, den hormonalen Drüsen und im Auge vorkommen7, sondern beeinflusst auch weitere Rezeptoren, intrazelluläre Transporter und den Metabolismus der Endocannabinoide.8

 

Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) hat in ihrer Praxisleitlinie Cannabis evidenzbasierte Empfehlungen für den Einsatz von Cannabinoiden in folgenden Indikationen gegeben:9

 

Empfehlungsgrad A

Chronischer Schmerz

Tumorschmerz

Nichttumorbedingter Schmerz

Neuropathischer Schmerz

 

Empfehlungsgrad B

Untergewicht

Appetitlosigkeit/Kachexie

Morbus Crohn (Schmerz und Gewicht)

Übelkeit und Erbrechen bei Chemotherapie

 

Empfehlungsgrad C

Viszeraler Schmerz

Tourette-Syndrom

Rheumatologisch ausgelöster Schmerz

Schlafstörungen bei chronischem Schmerz

 

Erste klinische Studien bei psychiatrischen Erkrankungen haben positive Wirkungen einer CBD-Therapie bei Schizophrenie, Angststörung und posttraumatischem Stress gezeigt.10 In mehreren Studien wurde eine Reduktion von Krampfanfällen bei pharmakoresistenter Epilepsie durch eine Zusatzbehandlung mit CBD erreicht.11

 

Mehr Informationen finden Sie hier





1.     Radbruch L & Häuser W. Cannabidiol. Schmerz 2020;34:115-116 

2.    Australian Government. Safety of low dose cannabidiol. Version 1.0, April 2020 https://www.tga.gov.au/sites/default/files/review-safety-low-dose-cannabidiol.pdf [abgerufen am 19.01.2022] 

3.     Taylor L et al. A phase I, randomized, double-blind, placebo-controlled, single ascending dose, multiple doses, and food effect trial of the safety, tolerability, and pharmacokinetics of highly purified cannabidiol in healthy subjects. CNS Drugs 2018;32:1053–1067 

4.     Likar R et al. Cannabidiol may prolong survival in patients with glioblastoma multiforme. Cancer Diagnosis Prognosis 2021:1:77-82 

5.     Crippa JA et al. Translational investigation of the therapeutic potential of cannabidiol (CBD): Toward a new age. Frontiers Immunology 2018 Sep 21;9:2009. doi: 10.3389/fimmu.2018.02009 

6.     Niesing RJM & van Laar MW. Does cannabidiol protect against adverse psychological effects of THC? Frontiers Psychiatry 2013;4: 130 

7.     Glaeske G, Sauer K (2018). TK Cannabis Report 2018. https://www.tk.de/resource/blob/2043668/c8107883c0a99a0648f663f-49f04526a/studienband-cannabis-report-2018-data.pdf [abgerufen am 19.01.2022] 

8.     Mlost J et al. Cannabidiol for pain treatment: Focus on pharmacology and mechanism of action. Int J Mol Sci 2020;21:1-22 

9.     Horlemann J, et al. DGS-Praxisleitlinie. Cannabis in der Schmerztherapie. 2018. Version: 1.0 www.dgs-praxisleitlinien.de/index. php/leitlinien/cannabis [abgerufen am 19.01.2022] 

10.   Sarris J et al. Medicinal cannabis for psychiatric disorders: a clinically focused systematic review. BMC Psychiatry 2020;20:24 

11.   Abu-Sawwa R et al. Emerging use of epidiolex (cannabidiol) in epilepsy. J Pediatr Pharmacol Ther 2020;25:485-499 

 

WM-0117-01

Das könnte Sie auch interessieren

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x