Der Essenzielle Tremor (ET), der sich zumeist bilateral an der oberen Extremität manifestiert, könnte keine isolierte, relativ benigne Krankheit sein. So legen aktuelle Beobachtungen nahe, dass Patienten mit ET ein viermal höheres Risiko für ein Parkinson-Syndrom haben könnten. Ein ET könnte somit bei einem Teil der Betroffenen ein Parkinson-Vorstadium sein. Dafür könnte es Marker geben.
Die aktuelle Forschung zeigt, dass neben zahlreichen klinischen und anderen Überlappungen der beiden Erkrankungen vor allem die striatale Degeneration ein prognostisches Potenzial haben könnte. ET-Patienten, die später ein Parkinson- Syndrom entwickeln, zeigen in der transkranialen Sonographie (TCS) eine ausgeprägte Hyperechogenität (HE) der Substantia nigra (SN). Dies war in einer jüngeren Dreijahresstudie an 59 ET-Patienten bei jenen neun der Fall, die an einem Morbus Parkinson erkrankt waren. Es harmoniert auch mit der Beobachtung, dass klinisch gesunde Menschen mit SN- HE ebenfalls ein erhöhtes Parkinson- Risiko haben. Dabei könnte das HE-Verhältnis zwischen SN und Mittelhirn (S/MRatio) prognostisch geeigneter sein.
Auch andere potenziell geeignete (genetische, radiologische, klinische) Marker werden von den Autoren diskutiert. HL