Patient wird auf der Intensivstation von zwei Pflegekräften betreut

DIVI zu ungebremst steigenden Hospitalisierungen

Neuro-Depesche 11-12/2021

„Es wird sehr, sehr eng werden“

Die Politik hat den Sommer verschlafen: Die Infektionsinzidenzen erreichen im November Tag für Tag neue Allzeithochs. Die im Abstand von zwei bis drei Wochen folgenden Hospitalisierungen haben regional schon zu großen Problemen der Intensivbetreuung und hohen Verlegungsraten geführt. Auf einer „spontan“ anberaumten Pressekonferenz gab die DIVI einen Überblick über die aktuelle Lage: „Es wird sehr, sehr eng werden.“
Massiver Personalschwund in der Intensivpflege hat dazu geführt, dass heute etwa 4.000 Intensivbetten weniger verfügbar sind als vor einem Jahr. Die COVID-19 Patienten verdrängen zunehmend Patienten mit anderen Akutkrankheiten, doch momentan (22.11.2021) ist die Versorgung noch gewährleistet. Es droht aber eine flächendeckende Umstrukturierung der Intensivversorgung, schon jetzt wird Personal aus anderen Abteilungen umgesetzt. Zu den hohen Zahlen trägt natürlich die infektiösere Delta-Variante des Virus bei – und der „Impf-Bonus ist bereits ausgeschöpft“. So steigt auch die Zahl der >60-Jährigen auf den Intensivstationen wieder (auf derzeit ca. 65 %). Neben allen anderen Maßnahmen sollte nach 22 Monaten Pandemie die Arbeitssituation des Personals (inkl. finanzieller Anreize) verbessert werden. JL
Quelle: Pressekonferenz der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) 22.11.2021 (Video-Aufzeichnung auf „youtube“)
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