Depressive Störungen, Psychose-Symptome und dementielle Syndrome bei Parkinson-Patienten werden heute stärker beachtet als noch vor wenigen Jahren, und auch bei den Behandlungsmöglichkeiten hat sich etwas getan. Kürzlich hat das Subkomitee für Qualitätsstandards der American Academy of Neurology (AAN) eine evidenzbasierte Übersicht zur Diagnostik und Therapie dieser Symptombilder veröffentlicht.
Ein neunköpfiges, multidisziplinäres Team formulierte nach systematischer Aufarbeitung der veröffentlichten Studien (1966 to 2004) für Parkinson-Patienten folgende Empfehlungen:
Screening-Tools
Zum Screening auf depressive Symptome werden das Beck Depression Inventory mit 21 Items (BDI) und die 17-Item-Version der Hamilton Depression Rating Scale (HDRS) empfohlen (Level B) sowie – weniger gut belegt – die Montgomery Asberg Depression Rating Scale (MADRS) mit 10 Items (Level C). Sensitivität und Spezifität für eine Major Depression betragen beim Cut-off-Wert 67% und 88% für das schnell durchgeführte BDI (> 13 Punkte), 83% und 95% für die HDRS (> 13 Punkte) und 88% und 89% für die MADRS (> 14 Punkte). Für den Einsatz anderer Skalen wie der Geriatric Depression Scale oder der Zung Self-Rating Scale besteht kaum studienbasierte Evidenz (Level U).
Für das Screening auf psychotische Symptome existiert kein Goldstandard. Es liegen einige wenige Erfahrungen mit der spezifischen Parkinson Psychosis Rating Scale (PPRS), der in der Psychiatrie vielfach eingesetzten Brief Psychiatric Rating Scale (BPRS) und der Nurses Observation Scale for Inpatient Evaluation (NOSIE) vor, aufgrund mangelnder Daten (Level U) wird aber keine Empfehlung ausgesprochen. Ratingskalen sollten hier sensitiv für die häufigen (meist visuellen) Halluzinationen und die (häufig paranoide) Wahnbildung sein.
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