Neuro-Depesche 10/2002

Erhöhtes Schlaganfallrisiko nach Kopf-Hals-Bestrahlung

Holländische Neuroonkologen wiesen nach, dass bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren durch eine lokale Radiotherapie das Schlaganfallrisiko stark zunimmt.

In einer Studie an 162 Patienten mit Larynxkarzinom, 114 mit pleomorphem Adenom und 91 mit Parotiskarzinom wurde das von einer lokalen Bestrahlung ausgehende Risiko für ischämische Schlaganfälle untersucht. Die Patienten waren unter 60 Jahre alt, die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug 7,7 Jahre (3011 Personenjahre). Nach Abgleich mit den Daten eines Schlaganfall-Inzidenzregisters und unter Berücksichtigung von Risikofaktoren wie Hypertonie, Rauchen, Diabetes, Hypercholesterinämie etc. betrug das relative Risiko (RR) für einen Hirninfarkt 5,6 (14 Fälle). Bei Larynxkarzinom betrug das RR 5,1, bei pleomorphem Adenom 5,7 und bei Parotiskarzinom 8,5. Fünf von sechs Schlaganfällen bei Patienten mit Parotistumor traten ipsilateral auf. Nach mehr als zehnjähriger Nachbeobachtung betrug das relative Schlaganfallrisiko nach einer Bestrahlung des Nackens 10,1, das kumulative Schlaganfallrisiko lag nach 15 Jahren bei 12,0.

Quelle: Dorresteijn, LD: Increased risk of ischemic stroke after radiotherapy on the neck in patients younger than 60 years, Zeitschrift: JOURNAL OF CLINICAL ONCOLOGY, Ausgabe 20 (2002), Seiten: 282-288

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