Das Studienkollektiv bestand aus 106 Patienten (mittleres Alter: 78,5 Jahre) mit ischämischem Hirninfarkt. Innerhalb von 48 Stunden wurden Blutproben entnommen und die Zahl der CD4+CD28--T-Zellen flow-zytometrisch analysiert. Der T-Zell-Subtyp mit diesen Oberflächenmerkmalen hat offenbar stark proinflammtorische, zytotoxische und damit gewebeschädigende Wirkungen. Die Patienten wurden ein Jahr lang nachbeobachtet. Der durchschnittliche CD4+CD28--Zell-Anteil an den CD4+-Lymphozyten, normalerweise kleiner 5%, lag bei 4,5%, die Spanne allerdings bei 0,2-72,2%. Im Studienzeitraum erlitten 27 Probanden (25,4%) ein Schlaganfallrezidiv (n = 10) oder verstarben (n = 17). In dieser Gruppe war der Anteil an CD4+CD28--Zellen initial mit 6,6% (Spanne: 3-16%) gegenüber Patienten ohne Rezidiv mit 3,5% (Spanne: 1-9%) signifikant erhöht. Es ergab sich sogar ein "dosisabhängiger" Effekt: Von Rezidiv/Tod betroffen waren 14,2% der Patienten mit einem anfänglichen CD4+CD28--Anteil < 1%, 23,5% derjenigen mit Werten zwischen 4-8% und 48,1% derjenigen mit einem Anteil > 8%. Letztere wiesen nach Adjustierung auf diverse Variablen ein 5,8-fach erhöhtes Risiko für einen erneuten Apoplex/Tod innerhalb eines Jahres auf.
Proentzündliche T-Zellen
Neuro-Depesche 3/2005
Erhöhtes Risiko für Schlaganfallrezidive
Entzündliche Reaktionen an den Endothelien könnten bei der Pathogenese des Schlaganfalls eine wichtige Rolle spielen. In einer prospektiven Studie wurde nun die Zahl proentzündlicher T-Zellen vom Typ CD4+CD28- mit der Infarktrezidiv-Häufigkeit und der Sterblichkeit abgeglichen.
Quelle: Nadareishvili, ZG: Elevated pro-inflammatory CD4+CD28- lymphocytes and stroke recurrence and death, Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 63 (2004), Seiten: 1446-14451