Der Impfstoff war in England im Herbst 2009 eingeführt worden, zunächst für Risikopatienten, später auch für gesunde Kinder. Im August 2010 tauchten in Finnland und Schweden Indizien für eine Assoziation zwischen der Vakzine und dem Auftreten einer Narkolepsie auf. Die durch exzessive Tagesschläfrigkeit und oft auch durch Kataplexie-Anfälle charakterisierte chronische Erkrankung entwickelte sich drei bis sechs Monate nach der Impfung. Jetzt beteiligten sich britische pädiatrisch-neurologische - und Schlafzentren an der Suche nach einem Zusammenhang.
Unter den 245 Narkolepsie-Patienten, die dort zwischen August 2011 und Februar 2012 behandelt worden waren, fanden sich 75 Fälle einer Narkolepsie (56 mit Kataplexie). Hatte irgendwann vor der Diagnose eine Impfung stattgefunden (n = 11), war die Wahrscheinlichkeit für eine Narkolepsie um mehr als das Vierzehnfache erhöht (Odds Ratio: 14,4), war die Impfung innerhalb der letzten sechs Monate (n = 7) erfolgt, lag die OR sogar bei 16,2. Das geschätzte attributierbare Risiko betrug einFall pro 52000 Impfdosen.
Diese britischen Daten sprechen für eine kausale Rolle der Impfung und bestätigen die mehr als zehnfache Risikoerhöhung. Bereits eine finnische epidemiologische Studie hatte eine 13-fach erhöhtes Narkolpsie-Risiko bei Menschen im Alter zwischen vier und 19 Jahren nach der Impfung ergeben.
Die Art des Zusammenhanges ist weiter unklar, insbesondere ob der Impfstoff oder das Adjuvans verantwortlich ist. Die Vakzine ist im Übrigen in der EU immer noch erhältlich. Nun wäre wichtig zu klären, so die Autoren, ob das Risiko auch für andere bzw. aktuelle Pandemie-Vakzine gilt, mit oder ohne Adjuvans. WE