Untersucht wurden die altersspezifische Prävalenz und Inzidenz von Demenzdia- gnosen bei 8.011.773 älteren (von 2007 bis 2017) bei MediCare Versicherten. Dies konnten nach den Diagnosecodes eine Alzheimer-Demenz, verwandte Erkrankung oder eine „senile Demenz“ sein.
Die Studienpopulation von Erwachsenen im Alter ≥ 66, durchschnittlich 74,0 Jahre, umfasste 74.170 Personen mit der Diagnose einer Schizophrenie (56,6 % Frauen) und 7.937.603 ohne die Diagnose einer schweren psychischen Erkrankung (63,5 % Frauen). Dies ergab im Follow-up 336.814 bzw. 55.499.543 Personenjahre.
Mehrfach höhere Prävalenz und Inzidenz
Im Alter von 66 Jahren betrug die Prävalenz einer Demenzdiagnose bei den Personen mit Schizophrenie 27,9 % (17.640 von 63.287) gegenüber nur 1,3 % (31.295 von 2.389.512) in der Gruppe ohne schwere psychische Erkrankung. Im Alter von 80 Jahren bestand eine Demenzdia- gnose dann bei 70,2 % (2.011 von 2.866) in der Schizophrenie- und bei 11,3 % (242.094 von 2.134.602) in der Vergleichsgruppe. Die jährliche Inzidenz an Demenz-Diagnosen pro 1.000 Personenjahre im Alter von 66 Jahren lag bei den Personen mit Schizophrenie bei 52,5 (95 %-KI: 50,1 - 54,9) und bei den psychisch Nicht-Erkrankten bei 4,5 (95 %-KI: 4,4 - 4,6). Die Inzidenz nahm in beiden Gruppen mit dem Lebensalter der Teilnehmer zu und lag in der Altersgruppe der 80-Jährigen bei 216,2 (95 %-KI: 179,9 - 252,6) bzw. bei 32,3 (95 %-KI: 32,0 - 32,6). Zudem erhöhte eine Demenzdiagnose die ohnehin höhere jährliche Mortalitätsrate der Schizophrenie-Patienten weiter (von 6 % auf ca. 12 %). JL