In der Datenbank der Health Insurance Review Agency (2007 bis 2018) hatten 498.970 Frauen im Alter von 52,6 (± 18,3) Jahren ≥ 30 Tage lang Second-generation antipsychotics (SGA) wie Amisulprid, Aripiprazol, Olanzapin, Paliperidon, Quetiapin, Risperidon, Ziprasidon und Zotepin erhalten, 997.940 Kontrollen nicht. Die mediane Verschreibungsdauer lag bei 330 (99 - 1.140) Tagen, die mediane Olanzapin- Äquivalentdosis (OLZ-ÄqD) bei 445 (107 - 2,261) mg. Über elf Jahre betrugen die Inzidenzraten für einen Brustkrebs in der SGA-Gruppe 109,74 und in der Kontrollgruppe 101,51 pro 100.000 Personenjahre. Der Unterschied entsprach einem um 8 % erhöhten Risiko (Hazard Ratio [HR]: 1,08; 95 %-KI: 1,04 - 1,13; p < 0,001).
Alter, Dosis und Expositionsdauer
Am stärksten gefährdet waren die 45- bis 64-Jährigen (HR: 1,17). Offenbar bestand auch eine Dosis-Wirkungs-Beziehung: Frauen mit einer OLZ-ÄqD von ≥ 10.000 mg hatten gegenüber der Mehrheit mit einer niedrigren OLZ-ÄqD (89,4 % der Stichprobe) ein deutlich höheres Brustkrebs-Risiko (HR: 1,29 vs. 1,05). Die Expositionsdauer spielte ebenfalls eine Rolle: Die Unterschiede im Krebsrisiko wurden erst nach sechs Jahren der SGAExposition signifikant: Die HRs gegenüber den Kontrollen betrugen nach < 3 Jahren 1,02 und nach 3 bis < 6 Jahren 1,06, aber nach ≥ 6 Jahren 1,24. JL