Kontrollierte Studien ausgewertet

Neuro-Depesche 5/2011

Erhöhte Suizidalität unter Valproat?

Verschiedene Beobachtungen und Studienanalysen haben die Frage aufgeworfen, ob einige Antiepileptika das Risiko für eine Suizidalität erhöhen könnten. Nun wurde dazu für das in der Epilepsie auf breiter Ebene und auch in verschiedenen anderen Indikationen eingesetzte Valproat eine Metaanalyse durchgeführt.

In den 13 ausgewerteten plazebokontrollierten und einer dosiskontrollierten Studie(n) war Valproat nicht nur bei Patienten mit Epilepsie, sondern über ein breites Spektrum von Indikationen wie bipolare Störung, Migräneprophylaxe, impulsive Aggressivität und Demenz bei insgesamt 1327 Patienten eingesetzt worden. Möglicherweise Therapie-induzierte Suizidalereignisse wurden anhand der Columbia Classification Algorithm of Suicide Assessment (C-CASA)-Methodik bestimmt.

In fünf der 13 plazebokontrollierten Studien waren „Suizidalereignisse“ dokumentiert worden. Unter den 1327 Valproat-behandelten Patienten traten elf dieser Ereignisse auf (0,83%), darunter neun Fälle von Suizidgedanken und zwei Suizidversuche. Von den 992 Studienteilnehmern der Plazebogruppen wurden neun Suizidalereignisse (0,91%) berichtet: in sechs Fällen Suizidgedanken, eine Suizid-vorbereitende Handlung und zwei Suizidversuche.

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Fazit
?! Auch wenn sich in dieser Metaanalyse keine Risikoerhöhung für suizidale Gedanken oder Handlungen gegenüber Plazebo feststellen ließ, betonen die Autoren, dass Ärzte dennoch gegenüber einer möglichen Suizidalität der Patienten aufmerksam bleiben (oder werden) sollten. Dies betrifft explizit auch jene Patienten, die nicht aufgrund einer psychiatrischen Erkrankung ohnehin ein erhöhtes Suizidrisiko aufweisen, also insbesondere Menschen mit einer Epilepsie.

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