Geburtskomplikationen und Gesundheit der Neugeborenen

Neuro-Depesche 9/2011

Erhöhte Risiken bei Frauen mit MS?

In einer retrospektiven Kohortenstudie wurde der Frage nachgegangen, ob Mütter mit MS bei der Geburt ihrer Kinder erhöhte Risiken eingehen. Spielen Erkrankungsdauer, Grad der Behinderung oder andere klinische Parameter eine Rolle für das Auftreten von Geburtskomplikationen oder die Gesundheit der Kinder?

Herangezogen wurden die Daten von MS-Kliniken in British-Columbia sowie aus dem ebenfalls an der Westküste Kanadas geführten Perinatal Register, das Informationen über Frauen ohne MS enthält. Aus den Jahren 1998 bis 2009 standen schließlich die Datensätze von 432 MS-Frauen mit und 2975 vergleichbaren Frauen ohne MS zur Verfügung.

Die von den Müttern mit MS geborenen Kinder wiesen keinerlei Auffälligkeiten hinsichtlich Gestationsalter und Geburtsgewicht im Vergleich mit den anderen Neugeborenen auf. Eine Intervention bei der vaginalen Geburt etwa mittels Saugglocke war bei den MS-Kranken sogar tendenziell seltener notwendig (Odds Ratio: 0,78; p = 0,20) und die Rate an Kaiserschnitten war nahezu identisch (OR: 0,94; p = 0,69).

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Fazit
?! Dass Frauen mit einer MS keinerlei statistisch relevant erhöhte Geburtsrisiken aufweisen – weder für Komplikationen noch die Gesundheit des Kindes – ist für viele MS-kranke Frauen mit Kinderwunsch eine gute Nachricht. Die geringfügig höhere Wahrscheinlichkeit für Komplikationen bei fortgeschrittenem Behinderungsgrad rechtfertigt nach Ansicht der Autoren möglicherweise eine intensivere Überwachung von Schwangerschaft und Geburt.

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