Zur Danish Alzheimer‘s Intervention Study an Patienten mit leichter Demenz (durchschnittlicher MMST: 24,0 Punkte) wurde eine post-hoc-Analyse durchgeführt. Die 330 Patienten (151 Männer, 179 Frauen) waren durchschnittlich 76,2 Jahre alt. 72,4% wiesen eine „wahrscheinliche“ Alzheimer-Demenz auf, 24,9% eine gemischte Demenz und 2,7% eine DLB.
34 Teilnehmer (10,3%) litten zu Studienbeginn unter Symptomen einer Major Depression (MD-S; Score der Cornell Scale for Depression in Dementia: > 10), 54 (16,4%) unter moderaten depressiven Symptomen (Cornell: 8–10) und 242 (73,3%) unter keinen oder nur gering ausgeprägten depressiven Symptomen (Cornell: ≤ 7). In den drei Gruppen wurden 44,1%, 27,8% bzw. 22,7% der Demenzkranken mit Antidepressiva behandelt.
Während des dreijährigen Beobachtungszeitraums verstarben 56 Patienten (17%). Unter ihnen waren 12 mit zu Baseline bestehenden MD-S (davon vier mit Antidepressiva- Behandlung zu Baseline), sechs mit mittelgradigen und 38 mit leichten/keinen depressiven Symptomen.
Es erfolgte eine auf zahlreiche potenziell kontributierende Variablen adjustierte Multivarianzanalyse. Diese ergab, dass die MD-S-Patienten gegenüber den nicht- oder nur sehr leicht depressiven Dementen eine um etwa das Zweifache erhöhte Sterblichkeit aufwiesen (Hazard Ratio: 2,13; p = 0,037].
Die weitere Adjustierung auf zwischen den Gruppen signifikant (je p < 0,05) unterschiedliche klinische Variablen – Komorbidität, Lebensqualität, Alltagsaktivitäten, psychiatrische Symptome und Medikation – erhöhte das Mortalitätsrisiko über die drei Jahre auf das Zweieinhalbfache [HR: 2,50: 95%-KI: 1,03–6,06; p = 0,042).
Weder Demenzschwere (nach MMST) noch Untergewicht (BMI < 18,50) oder die Zuordnung zur ursprünglichen Studienintervention hatte auf den Zusammenhang einen wesentlichen Einfluss. Interessanterweise ließ sich für die Gruppe der Demenz-Patienten mit mittelgradigen depressiven Symptomen keine signifikante Risikoerhöhung feststellen. JL