Psychiatrische Patienten

Neuro-Depesche 6/2007

Erhöhen Alpträume die Suizidalität?

In klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass schizophrene oder depressive Patienten ein erhöhtes Suizidrisiko aufweisen, wenn Schlafstörungen bestehen. In Stockholm wurde nun untersucht, ob speziell Alpträume die Suizidalität beeinflussen.

Bei 165 erwachsenen Patienten, die nach einem Suizidversuch auf eine psychiatrische oder eine andere Station der Sahlgrenska Universitätsklinik aufgenommen worden waren, wurde die Suizidalität mittels Suicide Assessment Scale (SUAS) bestimmt. Qualität und Ausmaß der Schlafstörungen wurden mit dem Uppsala Sleep Inventory ermittelt, die Psychopathologie mittels Comprehensive Psychopathological Self-rating Scale for Affective Syndromes bestimmt.

93% der Studienteilnehmer erfüllten die Kriterien mindestens einer psychiatrischen Achse-I-Störung (Major Depression, Substanzmissbrauch, posttraumatische Belastungsstörung etc.). 89% gaben Schlafstörungen jeglicher Art an. Am häufigsten waren mit 73% Einschlafschwierigkeiten. 69% berichteten von Durchschlafstörungen und 58% von frühmorgendlichem Erwachen (mit dem Unvermögen, wieder einzuschlafen). 66% litten unter Alpträumen.

Häufige Alpträume wirkten sich unabhängig von den übrigen Variablen einschließlich der psychiatrischen Diagnose sowie der Schwere der Angst- und Depressionssymptomatik fördernd auf das Suizidrisiko aus: Die Wahrscheinlichkeit für einen hohen SUAS-Wert war bei Patienten mit Alpträumen um fast das Vierfache erhöht (Odds Ratio: 3,7). Der Zusammenhang betraf auch alle fünf SUAS-Kernitems für die Suizidalität (Todeswunsch, keinen Grund mehr, zu leben, Suizidgedanken etc.)

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