Perspektive in der Langzeittherapie

Neuro-Depesche 1/2005

Erfolgreiche Rezidivprophylaxe mit atypischem Depot

Auch unter atypischen Antipsychotika ist die Compliance nicht optimal. Angesichts immer noch hoher Rezidiv- und Rehospitalisierungsraten bietet das erste als Depotpräparat verfügbaren Atypikum Risperidon spezifische Vorteile. Dies zeigen klinische Studien und die praktischen Erfahrungen der letzten zwei Jahre.

Die Langzeitwirksamkeit des atypischen Depotantipsychotikums schilderte Prof. Dr. G. Laux, Wasserburg, u.a. anhand der Resultate einer offenen Einjahresstudie an 615 stabilen schizophrenen Patienten. Nach Umstellung der Medikation auf 25 mg bzw. 50 mg Risperidon-Microspheres (alle zwei Wochen) besserten sich nach PANSS der Gesamtscore um etwa 10 Punkte und auch alle Subscores signifikant, insbesondere die Negativ-Symptomatik. Bestehende EPS nahmen im Studienverlauf ab, die Raten an Spätdyskinesien (0,6%) und nebenwirkungsbedingten Abbrüchen (5%) waren gering. Nach einer zusätzlichen Analyse betrug die kumulative Hospitalisierungsrate über ein Jahr 17,6% - statt der nach klinischen Erfahrungen zu erwartenden 30%. In einer weiteren Studie wurde die Anzahl der Krankenhaustage durch Risperidon in Depotform um 65% reduziert. Nach Prof. Dr. D. Naber, Hamburg, ("Ich bin froh, dass wir jetzt endlich ein Depotpräparat als Atypikum haben") werden diese Ergebnisse derzeit mit der naturalistischen Studie LASER an 3000 schizophrenen Patienten in Deutschland überprüft. Prof. Dr. W. Gaebel, Düsseldorf, zufolge werden sich die positiven Erfahrungen auch in den neuen S3- Behandlungsleitlinien der DGPPN niederschlagen. Das positive Studienresultat zur direkten Umstellung einer Vortherapie mit Atypika oder Typika auf Risperidon Microspheres hat sich auch in einer wichtigen Änderung der Fachinformationen niedergeschlagen: Eine vorherige Einstellung auf orales Risperidon ist nun nicht mehr erforderlich, sondern es kann nun von jeglicher antipsychotischer Vormedikation direkt auf Risperidon in Depotform umgestellt werden. (JL)

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