69 an der Tohoku University School of Medicine in Sendai behandelte NMOSD-Patienten (davon 66 Frauen) mit Anti-AQP4-Antikörper-Serumnachweis waren mit 42,7 (± 14,1) Jahren und jetzt durchschnittlich 19,7 (± 10,7) Jahre lang erkrankt. Über die letzten zehn Jahre wurden bei jedem Patienten das Datum der Schübe und deren klinische Manifestation ausgewertet.
19 Patienten blieben schubfrei, 50 erfuhren mit unterschiedlichen Intervallen 342 akute Schübe: 110 Optikusneuritiden (ON) (32,2 %), 203 Myelitiden (59,4 %), 19 Hirnstammsymptome wie Schluckauf, Übelkeit, Erbrechen (5,6 %) und zehn zerebrale Symptomatiken (2,9 %).
Neben anderen Details beschreiben die Autoren bei jedem Patienten zwei Auftretensmuster: Zum einen waren es „in Clustern“ gruppierte Schübe, d. h., ein zweiter Schub trat innerhalb von 12 Monaten nach dem vorherigen auf. Dies betraf etwa die Hälfte aller Schübe und ging gehäuft mit einer jeweils gleichen Schubsymptomatik einher. Manifestierten sich bspw. zwei Schübe als Myelitis, war der dritte Schub in 83 Fällen erneut eine Myelitis und nur in 21 Fällen eine ON. Diese Häufungen waren jeweils signifikant bei 2 Tandem-Episoden (p = 0,0058), bei 3 (p = 0,0015) und bei 4 Tandem-Episoden (p < 0,0001).
Zum anderen wurden nicht-gruppierte, intermittierende Schübe beobachtet, also solche, die im Abstand von ≥ 12 Monaten nach einem vorherigen Schub auftraten. In dieser intraindividuellen „Nicht-Cluster-Periode“ waren die Schübe nicht nur seltener, sondern auch weitgehend unabhängig von der klinischen Manifestation eines vorherigen Schubes.