Zwischen 1990 und 1999 wurde eine selektive Rhizotomie bei 208 Patienten (im Alter von zwei bis 23, durchschnittlich 5,9 Jahren) mit überwiegend spastischer Zerebralparese ausgeführt. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 4,2 Jahre. Bei der überwiegenden Mehrheit der Patienten verbesserten sich Spastizität, passive Gelenkbeweglichkeit und Gang. Beispielsweise erlangten 64% der Kinder, die präoperativ einen Peacock-Grad von 5 aufwiesen, die Fähigkeit, unabhängig zu gehen. Für das funktionelle Behandlungsergebnis waren insbesondere das präoperative Funktionsniveau und das Alter die wesentlichen Prädiktoren. Verglichen mit jüngeren Kindern wiesen die 108 älteren, d. h. über fünfjährigen Kinder sowohl prä- als auch postoperativ stark eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten der unteren Extremitäten auf. Neben vorübergehenden postoperativen Nebenwirkungen wie Hypotonus, Harnverhalt etc. bei der Mehrheit der Patienten kam es auch zu persistierenden Komplikationen. Ein Hypotonus bestand z. B. bei sieben Patienten (3,5%) über vier Jahre fort. Unter einer anhaltenden Harninkontinenz bei atonischer Blase litten zwei Patienten. Ferner traten auch Skoliosen, Kyphosen und Spondylolisthesen auf.
Über vier Jahre nachbeobachtet
Neuro-Depesche 4/2002
Erfahrungen mit der selektiven dorsalen Rhizotomie
In Zusammenfassung ihrer zehnjährigen Erfahrungen mit der selektiven Rhizotomie zur Behandlung von Patienten mit infantiler Zerebralparese berichten koreanische Neurochirurgen von überwiegend guten funktionellen Ergebnissen.
Quelle: Kim, DS: Selective posterior rhizotomy in children with cerebral palsy: a 10-year experience, Zeitschrift: CHILDS NERVOUS SYSTEM, Ausgabe 17 (2001), Seiten: 556-562