In einer Fallkontrollstudie untersuchten Gerontopsychiater aus Pittsburgh eine mögliche familiäre Häufung des psychotischen Phänotyps der Alzheimer-Demenz bei 461 Geschwistern von 361 Probanden (Durchschnittsalter: 80 Jahre) mit wahrscheinlicher bzw. definitiver Alzheimer-Demenz. Bei 75,5% der Indexfälle und 80,2% der Geschwister lagen Psychosezeichen vor. Die Auswertung ergab eine signifikante Assoziation zwischen einer Psychose bei Probanden und ihren Geschwistern (Odds ratio: 2,4). Adjustierung auf Erkrankungsalter und Demenzschwere nach CDR veränderten die Ergebnisse im Wesentlichen nicht. Die Korrelation mit dem Status einer psychotischen Alzheimer-Demenz unter Berücksichtigung aller Geschwister war mäßig stark ausgeprägt. Für den Zusammenhang werden u.a. Polymorphismen der Gene für Dopamin- und Serotoninrezeptoren verantwortlich gemacht.
Alzheimer-Phänotyp
Neuro-Depesche 7/2002
Erbliches Risiko für Psychose?
Bei 20% bis 40% der Alzheimer-Patienten sind psychotische Symptome wie Halluzination und Wahnbildung nachweisbar. Offensichtlich tritt diese Symptomatik familiär gehäuft auf.
Quelle: Sweet, RA: Increased familial risk of the psychotic phenotype of Alzheimer disease., Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 58 (2002), Seiten: 907-911