Mit der i.v.-Applikation hat Eptinezumab gegenüber den anderen CGRP-Ak den Vorteil, dass es mit einer tmax von 4,8 Stunden am schnellsten wirkt, so Prof. Christoph Schankin, Bern. Die AUC ist deutlich größer als bei den s.c. verabreichten CGRP-Ak. Die maximale Plasmakonzentration wird bereits am Ende der Infusion erreicht.
In den beiden Phase-III-Zulassungsstudien PROMISE-1 (episodische Migräne; EM) und PROMISE-2 (CM) gab es bei ≥ 50 % der Patienten am ersten Tag nach Therapiebeginn einen Nachweis für eine Reduktion der Migräne, die über 24 Wochen anhielt. Die empfohlene Dosis beträgt 100 mg i.v. im dreimonatigen Intervall; einige Patienten können von einer Dosierung von 300 mg i.v. dreimonatlich profitieren.
Primärer Endpunkt war jeweils die Reduktion der monatlichen Migräne-Tage (MMD). PROMISE-1 zeigte eine signifikante Reduktion der MMD um 3,9 Tage (100 mg) bzw. 4,3 Tage (300 mg) (Placebo -3,2 Tage; p = 0,0182 bzw. p = 0,0001). In PROMISE-2 reduzierten Eptinezumab 100 mg bzw. 300 mg die MMD ebenfalls signifikant stärker als Placebo (je p < 0,0001 vs. Placebo). Eine Response ≥ 75 % erreichten bereits bis zur vierten Woche 30,9 % bzw. 36,8 % der Patienten (Placebo: 20,3 %), so Gaul. I n P ROMISE-2 h atten 4 31 C M-Patienten (40,2 %) einen komorbiden MOH. In dieser schwer behandelbaren Subgruppe führte Eptinezumab nach der ersten Infusion zu einer schnellen und anhaltenden Prophylaxe mit einer vs. Placebo signifikant größeren MMD-Reduktion (je p < 0,0001). Auch die Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit der Patienten nahmen zu.
Eptinezumab wird generell gut vertragen. Eine Metaanalyse von fünf Studien (n = 2076) ergab als häufigste therapieassoziierte Nebenwirkungen (TEAE) Pharyngitis (100 mg: 6,3 %; 300 mg: 8,7 %) und Infektionen der oberen Atemwege (6,4 bzw. 7,8 %). Nur bei 2,6 % der Patienten trat mindestens 1 schweres TEAE auf. Die Retentionsrate war hoch: Nur 1,9 % (Eptinezumab) bzw. 1,0 % (Placebo) der Teilnehmer brachen die Studie ab. AK