Die Zusammenhänge wurden in einer Kohorte von mehr als 10 Mio. jungen Erwachsenen (meist < 20 Jahren) untersucht, die zwischen 1993 und 2013 im aktiven Dienst des US-Militärs standen (insg. 62 Mio. Serumproben). Bei 955 von ihnen war während ihrer Dienstzeit eine MS diagnostiziert wurden.
Risiko um den Faktor 32 erhöht
Verglichen wurden 801 MS-Fälle und 1.566 Kontrollen. 35 der MS-Patienten waren in ihrem ersten Test EBV-negativ gewesen, aber alle bis auf einen wurden im Verlauf EBV-positiv. Dies war nur bei etwa der Hälfte der 107 Kontrollen ohne MS der Fall.
Insbesondere die hohe Rate an Serokonversion von 97 % bei den Personen, die anschließend eine MS entwickelten gegenüber der 57 %-igen Serokonversionsrate bei Personen, die während der Nachbeobachtung nicht erkrankten, belegt das hohe MS-Risiko. Die Hazard Ratio (HR) für eine MS beim Vergleich von EBV-Serokonversion und persistierender Seronegativität betrug 32,4 (95 %-KI: 4,3 - 245,3; p < 0,001). In der Regel dauerte es 0 bis 10, median 5 Jahre zwischen der EBV-Serokonversion und der MS.
Im Übrigen unterschieden sich die Serokonversionsraten nach einer Infektion mit anderen Viren, einschließlich des ähnlich übertragenen Cytomegalovirus, zwischen späteren MS-Patienten und Gesundgebliebenen nicht. Hier war also kein MS-Risikoanstieg erkennbar.
Die Serumspiegel der leichten Kette von Neurofilamenten (NfL), einem Biomarker der neuroaxonalen Degeneration, stiegen erst nach einer EBV-Serokonversion an – und zwar erhebliche Zeit vor den ersten MS-Symptomen. HL