Bei gesunden Kindern
Neuro-Depesche 1/2009
Epileptiforme Entladungen im Schlaf
Mit einer Polysomnographie inkl. EEG-Ableitung untersuchten Pädiater aus den USA erstmals die Prävalenz einer epileptiformen Aktivität während des Nachtschlafs in einer pädiatrischen Allgemeinpopulation ohne Epilepsie-Diagnose. Der Terminus „epileptiforme Entladung“ bezieht sich auf eine interiktale paroxysmale Aktivität, die bevorzugt im Schlaf auftritt. Sie entspricht in ihrer Schwere nicht den EEG-Veränderungen während eines Anfalls, könnte sich aber dennoch negativ auswirken, z. B. auf die Kognition.
Fazit
?! Die hier festgestellte Prävalenz einer epileptiformer Aktivität im Schlaf bei gesunden Kindern ist unerwartet hoch. Sie könnte ferner mit einem erhöhten Risiko für Verhaltensauffälligkeiten und kognitive Defizite einhergehen. Bestätigen sich Zusammenhänge mit der transitorischen kognitiven Beeinträchtigung (TCI) in der Zukunft, sollten Schlafmediziner routinemäßig geeignete Polysomnographie-Arrangements verwenden (z. B. 8–16 Kanal-EEG; temporale Ableitungen) um diese Aktivität festzustellen. Eine Früherkennung könnte es prinzipiell ermöglichen, die Betroffenen mit gezielten Maßnahmen zu fördern.