Unter 31.052 Patienten des deutschen MS-Registers wiesen 633 in den letzten fünf Jahren die Diagnose einer Epilepsie auf. Ihr Vorliegen war assoziiert mit einem höheren Alter (Odds Ratio [OR]: 1,12 pro 10 Jahre), mit der MS-Dauer (OR: 1,40 pro 10 Jahre), mit einer stärkeren Behinderung (OR: 1,29 pro EDSS-Punkt) und moderat mit männlichem Geschlecht (OR: 1,11). Über durchschnittlich 17,6 Jahre ging eine Epilepsie mit einem mehr als verdoppelten Risiko der RRMS-Patienten für eine SPMS (OR: 2,23) einher.
MS-Dauer und EDSS-Score
In der multivariaten Regressionsanalyse waren Alter, MS-Verlaufstyp und Geschlecht nicht mehr signifikant mit der Epilepsie assoziiert, wohl aber die MSDauer (OR: 1,28 pro 10 Jahre) und der EDSS-Score (OR: 1,30 pro Punkt).
Im Fall-Kontroll-Vergleich von 550 MSPatienten mit und 5.500 gematchten MSKontrollen ohne Epilepsie wiesen die doppelt Betroffenen einen höheren EDSSScore bereits im ersten MS-Jahr (2,0 vs. 1,5; p < 0,001) und stärker noch am Ende (4,4 vs. 3,4) auf. Sie waren u. a. auch seltener noch erwerbstätig (40 % vs. 65 %). In der Gehstrecke nicht stark eingeschränkt waren 54 % vs. 64 %. HL