Medikamenteninduzierter Kopfschmerz
Neuro-Depesche 9/2010
Entzugsprogramm war anhaltend erfolgreich
Eine italienische Studiengruppe zur Erforschung des Kopfschmerzes befasste sich mit der Wirksamkeit und Sicherheit eines spezifischen Behandlungsprotokolls für Patienten mit Medikamenten-induziertem Kopfschmerz (Medication overuse headache, MOH). Die Patienten erreichten nach Entzug und Beginn einer prophylaktischen Behandlung anhaltende Besserungen.
Fazit
?! Diagnose und Therapie des weltweit zunehmenden MOH stellen selbst für Kopfschmerzspezialisten oft eine Herausforderung dar. Das hier verwendete Entzugs- und Prophylaxe-Protokoll erwies sich als wirksam, sicher und gut verträglich. Die Behandlungserfolge konnten – zumindest im dargestellten Beobachtungszeitraum von einem halben Jahr – weitgehend aufrecht erhalten werden. Allerdings erscheint die Abbrecherrate mit vier von zehn Patienten sehr hoch. Größere Studien sollten jetzt die Anwendung dieses Protokolls bei MOH-Patienten über längere Zeiträume prüfen.