Neuropathologische Untersuchung

Neuro-Depesche 11/2003

Eisenspeicherung im Hirn beeinträchtigt?

Veränderungen im Eisenstoffwechsel, insbesondere Mangelzustände, gelten als mögliche Ursache für die Symptome bei Restless legs Syndrom (RLS). Nun wurden die Gehirne von sieben RLS-Patienten neuropathologisch untersucht.

Mit Schwerpunkt in der Substantia nigra wurden die Eisenkonzentrationen bestimmt und immunhistochemisch die Mengen an Tyrosinhydroxylase (TH) und Proteinen ermittelt, die am Eisenstoffwechsel beteiligt sind. Fünf altersentsprechende Patienten ohne neurologische Erkrankungen dienten als Kontrollen. Histopathologisch ergaben sich keine Befunde, die für die RLS-Patienten kennzeichnend wären. Auch die TH-Anfärbung in den wesentlichen dopaminerg innervierten Hirnregionen erschien bei den Patienten unauffällig. Dem hingegen war die Eisen- und die H-Ferritin-Färbung der S. nigra bei den RLS-Fällen signifikant vermindert, während die Anfärbung der zweiten Ferritin-Untereinheit, L-Ferritin, sehr stark ausfiel. Abgesehen davon, dass Neuromelanin-enthaltende Zellen gegenüber den Kontrollen eine verminderte Dichte an Transferrin-Rezeptoren aufwiesen, sprechen die Resultate bei RLS für eine beeinträchtigte Eisenaufnahme in Zellen diesen Typs. Dies könnte sich auf die dopaminerge Transmission und damit auf das Auftreten von RLS-Symptomen auswirken. Dabei könnten Störungen in der Regulation der Transferrin-Rezeptor-Expression eine wichtige ätiologische Rolle spielen. (JL)

Quelle: Connor, JR: Neuropathological examination suggests impaired brain iron acquisition in restless legs syndrome, Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 61 (2003), Seiten: 304-309

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