Illustration des Gehirns zu sehen von seitlich

Quantitative Suszeptibilitätskartierung (QSM)

Neuro-Depesche 3/2022

Eisenmangel in mehreren Hirnregionen

Auf der Suche nach der Pathogenese der ADHS wurden wiederholt Veränderungen des Eisengehalts gefunden. Jetzt wurden diese im Ganzhirn mithilfe der quantitativen Suszeptibilitätskartierung (QSM) zwischen Kindern mit ADHS und Gesunden verglichen.
51 überwiegend männliche Patienten im Alter zwischen sechs und 14 (durchschnittlich 8,9) Jahren mit einer klinisch diagnostizierten ADHS (meist vom Unaufmerksamkeits- bzw. kombinierten Typ) sowie 51 altersgematchte gesunde Kinder unterzogen sich einer 3D-T1- und Multi- Echo-GRE-MRT-Sequenz (3,0 Tesla). Anhand der Scans erfolgt eine quantitative Suszeptibilitätskartierung (QSM) und voxelbasierte Analyse, um den Eisengehalt zwischen den beiden Gruppen zu vergleichen.
Außerdem wurde das Aufmerksamkeits- Niveau als Proxy der Symptomschwere mit einem Tablet-PC-basierten Cancellation- Test (e-CT) bestimmt.
 
In Striatum und Zingulum
Ein relevanter Eisenmangel wurde bei den ADHS-Kindern in mehreren Regionen festgestellt: So bilateral im Striatum (Nucl. caudatus, Putamen), Pallidum und vorderen Zingulumkortex (ACC) sowie im Gyrus olfactorius und im rechten Gyrus lingualis (je p < 0,005 gegenüber den Kontrollen).
Dabei zeigten die anschließenden Korrelationsanalysen, dass die Werte für das linke AAC signifikant positiv mit den e- CT-Leistungen korreliert waren (r = 0,326, p < 0,05). HL
Fazit
Eisen spielt eine wichtige Rolle in der Hirnentwicklung, sein Gehalt nimmt mit dessen Reifung zu. Die QSM-Befunde zeigen bei Kindern mit ADHS einen Eisenmangel in mehreren Hirnregionen, darunter in kritischen Strukturen des dopaminergen Transmittersystems wie dem Striatum. Den Autoren zufolge könnte die QSM möglicherweise unterstützend in der ADHS-Diagnostik eingesetzt werden.
Quelle: Chen Y et al.: Quantitative susceptibility mapping reveals brain iron deficiency in children with attention-deficit/hyperactivity disorder: a whole-brain analysis. Eur Radiol 2022 [Epub 22. Jan.; doi: 10.1007/s00330-021-08516-2]
ICD-Codes: F90.0
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