Lebensqualität nach Behandlung

Neuro-Depesche 12/2003

Einige Defizite persistieren

Wie ist die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Patienten mit Essstörungen nach einer zweijährigen, im Gruppendurchschnitt erfolgreichen Behandlung?

131 fast ausschließlich weibliche Patienten mit Anorexia oder Bulimia nervosa wurden zu Beginn und am Ende einer zweijährigen ambulanten Therapie mittels Fragebogen (u.a. SF-36) zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität (physische und mentale Gesundheit, soziale und emotionale Aspekte, Vitalität), zum Essverhalten (EAT-40) sowie zu Ängsten und Depressionen (HAD) befragt. Die Essstörungssymptome hatten im Gruppendurchschnitt signifikant abgenommen. Bei den Patienten traten im Verlauf der Therapie in allen untersuchten Kategorien, mit Ausnahme der emotionalen Domäne, signifikante Verbesserungen ein. Physische Funktionen und soziale Aspekte wurden am positivsten beeinflusst, gefolgt von mentaler Gesundheit und Vitalität. Trotz signifikanter Besserungen im mentalen Bereich lagen aber die Werte auf der Mental Health-Skala auch im Follow-up noch unterhalb der Vergleichswerte altersentsprechender nicht-essgestörter Frauen. Bei Teilnehmern mit schwerer Essstörung und zusätzlichen Angst- und depressiven Symptomen stellte sich ein signifikant geringerer Gewinn an gesundheitsbezogener Lebensqualität ein als bei jenen ohne diese Symptome. Die Depressivität nahm in der Gruppe nicht signifikant ab.

Quelle: Padierna, A: Changes in health related quality of life among patients treated for eating disorders, Zeitschrift: QUALITY OF LIFE RESEARCH, Ausgabe 11 (2002), Seiten: 545-552

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