Ausgewertet wurden die Daten einer großen bevölkerungsbasierten Studie, in der 54 hochbetagte Patienten mit Alzheimer-Demenz mit und ohne Depression sowie 296 normale Kontrollpersonen je zwei Tests zur sprachlichen Leistungsfähigkeit (semantisch-kategoriales Wortgenerieren) und zu visuell-räumlichen Fähigkeiten (Musterunterscheidung aus dem WAIS-R und Uhrenzeichnen) durchführten. Wie erwartet zeigten die Alzheimer-Patienten (MMST-Werte zwischen 25 und 30 Punkten) gegenüber der Kontrollgruppe in allen kognitiven Tests erhebliche Defizite. Dabei unterschieden sich die Patienten mit einer zusätzlichen Depressionsdiagnose (Major Depression oder Dysthymie) aber in keinem der untersuchten Parameter von den nicht-depressiven Patienten. Vermutet wird, dass Merkmale der Depression wie Konzentrationsstörungen, Interesselosigkeit und Apathie, die normalerweise mit den kognitiven Leistungen interferieren, bereits durch den neurodegenerativen Prozess entstanden sind.
Depression bei Alzheimer-Demenz
Neuro-Depesche 4/2002
Einfluss auf verbale und visuospatiale Funktionen eher gering?
Der Begriff der Pseudodemenz beschreibt den Einfluss einer depressiven Symptomatik auf kognitive und mnestische Leistungen. Nun wurde in Schweden untersucht, inwieweit eine zusätzliche depressive Störung die verbalen und visuospatialen Fähigkeiten bei Patienten mit Alzheimer-Demenz tatsächlich beeinflusst.
Quelle: Berger, AK: Negligible effects of depression on verbal and spatial performance in Alzheimer`s disease, Zeitschrift: DEMENTIA AND GERIATRIC COGNITIVE DISORDERS, Ausgabe 13 (2002), Seiten: 1-7