Patienten mit Psychose

Neuro-Depesche 12/2003

Eine zusätzliche PTBS ist sehr häufig

Halluzinationen und Wahnvorstellungen im Rahmen einer Psychose können die Patienten zusätzlich traumatisieren. Die Prävalenz einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) wurde bei ambulanten Patienten mit Psychose untersucht.

Einbezogen waren 30 Patienten mit Schizophrenie und 20 mit bipolarer Erkrankung, in stabiler Verfassung und ohne Hinweise auf Traumatisierung durch Krieg, körperliche Gewalt oder sexuellen Missbrauch. Sie wurden mit Hilfe des Penn PTSD Inventory untersucht. Bei einem Drittel der Schizophrenie- und bei der Hälfte der Bipolar-Patienten wurden Anzeichen für eine PTSD festgestellt. Waren Halluzinationen und Wahnvorstellungen nur für 15% der Patienten mit bipolarer Störung die Ursache für die Belastungsreaktion, betraf dies 60% der Schizophrenie-Patienten. Ein nicht näher definierter Missbrauch in der Kindheit (der jedenfalls nicht den genannten Ausschlusskriterien entsprach) wurde von 57% der Schizophrenie- und 65% der Bipolar-Patienten angegeben und trug ebenfalls zur PTBS-Symptomatik bei. Alle (!) Patienten litten auch unter einer Depression; die Werte der Beck Depression Scale korrelierten mit den Werten des PTSD Inventory signifikant. (bk)

Quelle: Kennedy, BL: Post-traumatic stress disorder in subjects with schizophrenia and bipolar disorder, Zeitschrift: JOURNAL OF THE KENTUCKY MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 100 (2002), Seiten: 395-399

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