Die Zwölfjährige war bei einer augenärztlichen Routineuntersuchung mit einem Papillenödem aufgefallen und zeigte im MRT rechtsetig eine langstreckige ON mit Gadolinium-Aufnahme. Ihr Visus war nicht beeinträchtigt. Zusätzlich bestand eine kleine hyperintense, asymptomatische T2-Läsion im Rückenmark (C4) Die Liquoranalyse war unauffällig, es lagen keine oligoklonalen Banden vor. Der AQP4-Antikörper-Test fiel positiv aus, es lagen keine MOG-Antikörper vor.
Kortikoid-Puls, B-Zelltherapie
Es wurde eine antientzündliche Akuttherapie mit einem Methylprednisolon-Puls (30 mg/kg i. v. für fünf Tage) eingeleitet, gefolgt von einer immunmodulatorischen Therapie mit Rituximab (zwei Dosen von 750 mg/m2). Daraufhin ging die entzündliche Aktivität am Sehnerven komplett zurück. Die ophthalmologische Untersuchung nach drei Monaten ergab keine Papillenschwellung mehr, die optische Kohärenztomographie eine Normaliserung der zuvor pathologisch hohen retinalen Nervenfaserschicht-Dicke rechts. Die wiederholten MRT-Scans des Mädchens blieben ohne neue Läsionen. HL