Menschen mit einer Major Depression und erhöhten Entzündungswerten (CRP) profitierten in der Vergangenheit von speziellen Immuntherapien. Die Identifikation von spezifischen Depressionssymptomen für die Diagnostik der immuno-metabolischen Depression war nun das Ziel einer aktuellen Studie. Hierfür wurde eine Zusammenfassung von Daten aus genomweiten Assoziationsstudien (GWAS) angefertigt und CRP-Werte, Depressionssymptome und BMI auf einen möglichen Zusammenhang hin analysiert.
Auffällig war hierbei vor allem eine Assoziation zwischen Suizidalität und einer genetischen Hochregulation von Interleukin-6, einem proinflammatorischen Zytokin, welches die CRP-Produktion stimuliert. Eine Übertragung der Ergebnisse auf die Klinik würde den Fokus auf neue Therapieansätze bei der Prävention von Suizidalität, beispielsweise durch eine IL-6-Blockade, legen. Klassische Antidepressiva und Psychotherapie zeigen bei immuno-metabolischer Depression kaum eine Wirkung.
Ein Screening auf Suizidalität könnte daher im Umkehrschluss helfen, Patient:innen zu identifizieren, die von einer Immuntherapie profitieren könnten. Des Weiteren konnte eine Assoziation zwischen CRP-Wert und dem Auftreten von Depressionssymptomen sowie zwischen BMI und Depressionssymptomen gezeigt werden. Ein hoher BMI konnte mit Anhedonie, Müdigkeit, Appetitschwankungen und Unzulänglichkeitsgefühlen, den klassischen Symptomen einer Depression, in Verbindung gebracht werden. GFI