Bei 33 NMOSD-Patienten (mit oder ohne Anti-AQP4–IgG-Antikörper) wurden 42 CSF- und 102 Serumproben, bei 49 MSPatienten (alle AQP4-Ak-negativ) 53 CSFund 91 Serumproben und bei 49 gesunden Kontrollen 49 Serumproben untersucht. Mittels ultrasensitiver Single-Molecule Array- Assays wurden die Spiegel an GFAP und NfL im Serum bestimmt.
Zunächst zeigte sich für GFAP, dass die CSF-Spiegel zwar um den Faktor 50 höher waren als die Serumspiegel (median 167,0 vs. 8,6 pg/ ml), aber miteinander eng und linear korreliert waren. Dies war bei den NfL-Spiegeln sehr ähnlich (durchschnittlich 33,3 vs. 1,78 pg/ml).
Sowohl die sGFAP- als auch die sNfL-Spiegel fielen bei den NMOSD-Patienten signifikant höher als bei den Gesunden (je p <0,001). Sie waren in der Multivarianz- Analysen beide signifikant mit dem EDSS-Wert assoziiert (p = 0,026 bzw. p < 0,001).
In der NMOSD-Gruppe war der GFAPWert im Serum signifikant höher als in der MS-Gruppe (median 207,7 vs. 121,1 pg/ml, p < 0,001), während die NfL-Spiegel relativ ähnlich ausfielen (median 36,5 vs. 26,2 pg/ ml). Vor allem waren die sGFAP-Werte bei den NMOSD-Patienten im Schub deutlich höher als in der schubfreien Zeit (540,9 vs. 152,9 pg/ml; p < 0,001). Dieser Unterschied war in der MS-Gruppe erheblich schwächer (129,8 vs. 109,4 pg/ml; p = 0,035).
Interessanterweise war der sGFAP/sNfLQuotient in der schubfreien Zeit für NMOSD, MS und Kontrollen ähnlich, stieg aber im Schub bei NMOSD an und nahm bei MS ab. Anhand eines höheren sGFAP/sNfL-Quotienten. im Schub (Cut-off: 5,71) ließen sich NMOSD- von MS-Patienten immerhin mit einer Sensitivität von 73,0 % und einer Spezifität von 75,8 % unterscheiden. JL