Alteplase-Therapie bei Schlaganfall

Neuro-Depesche 3/2010

ECASS-3-Subgruppen-Analysen bestätigen klar den Nutzen

Die dritte „European Cooperative Acute Stroke Study“ (ECASS 3) belegt, dass die thrombolytische Behandlung des akuten ischämischen Schlaganfalls mit dem rekombinanten Gewebe-Plasminogenaktivator (rt-PA) Alteplase über das bisherige Zeitfenster von drei Stunden hinaus auch innerhalb von bis zu 4,5 Stunden nach Einsetzen der ersten Symptome das klinische Outcome der Patienten signifikant verbessern kann. Nun stellten Experten die ebenfalls positiven Resultate aus verschiedener Subgruppenanalysen der Studie vor.

In der randomisierten, plazebokontrollierten Doppelblindstudie ECASS 3 an 821 akuten Schlaganfallpatienten waren die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Alteplase (0,9 mg pro kg KG, max. 90 mg) im Zeitraum von 3 bis 4,5 Stunden, also in einem um bis zu 1,5 Stunden längeren Zeitraum als bisher von der Zulassung gedeckt, geprüft worden. Gegenüber Plazebo profitierten diese Patienten mit einer um 34% bzw. 28% höheren Wahrscheinlichkeit für ein günstiges Outcome nach der modified Ranking Scale (mRS: 0-1) bzw. im globalen Outcome. Das Auftreten intrakranieller Blutungen war wie erwartet häufiger als unter Plazebo, ging jedoch nicht mit einer erhöhten Mortalität einher. Wie Prof. Martin Grond, Siegen, hervorhob, erweitert sich die Zahl der Patienten, die zukünftig von dieser effektiven Akutbehandlung profitieren könnten, von 25% auf 45%. Außerdem ist durch ECASS 3 auch „das Vertrauen größer geworden“.

Wie Studienleiter Prof. Werner Hacke, Heidelberg, erläuterte, bestätigen die Subgruppenanalysen den klinischen Nutzen von Alteplase in unterschiedlichen Patientengruppen. So war der Therapieeffekt unabhängig von der anfänglichen Schwere des Schlaganfalls. Patienten im Alter über 65 Jahren wiesen zu 49% keine oder nur geringe Behinderungen auf (vs. 45% unter Plazebo). Ähnliches galt auch für jene mit Hypertonus (49 vs. 46%) oder Schlaganfallrezidiv (63 vs. 33%). Ein Diabetes oder Vorhofflimmern wirkten sich ebenfalls nicht signifikant negativ auf die Behandlungsresultate aus. Hervorzuheben ist, dass die vorherige Dauertherapie mit Plättchenaggregationshemmern (ASS plus Dipyridamol, ASS oder Clopidogrel allein) die Sicherheit der intravenösen Thrombolyse nicht beeinträchtigte. Wegen der kleineren Patientenzahlen zeigte nicht jeder Subgruppen-Analyse einen signifikanten Unterschied, doch es wurden klare Trends zugunsten der Alteplase-Behandlung festgestellt

<

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x