Kardiovaskuläre Risikopersonen

Neuro-Depesche 6/2013

„E-Couch“ reduziert depressive Symptomatik

Kardiovaskulär Erkrankte leiden häufig unter einer Depression, die oft unbehandelt bleibt. Nun wurde in Australien untersucht, ob eine über das Internet durchführbare kognitive Verhaltenstherapie (iCBT) als einfache (und kostengünstige) Intervention depressive Symptome bei Risikopatienten lindern und die Adhärenz mit medizinischen Maßnahmen verbessern kann.

Im Rahmen der randomisierten, kontrollierten, 12-wöchigen Doppelblindstudie nahmen von 562 Personen mit einer leichten bis mittelschweren Depression und einem hohen kardiovaskulären Risiko 280 einmal wöchentlich das E-Couch-iCBT-Programm (www.ecouch.anu.edu.au/welcome) in Anspruch. Dies beinhaltet 12 Module mit Elementen der Psychoedukation, CBT und der interpersonellen Psychotherapie. 282 besuchten das ebenfalls über das Internet zugängliche zwölfwöchige Gesundheitsinformationspaket „Health Watch“ zu Ernährung, Bewegung, Cholesterin, Blutdruck etc.. Veränderungen der depressiven Symptome nach dem Patient-Health-Fragebogen (PHQ-9) waren der primäre Endpunkt.

487 der Teilnehmern (88%) beendeten die Studie. Unter ihnen wurden 383 (70%) aktuell wegen kardiovaskulärer Erkrankungen behandelt und 314 (56%) wiesen mindestens eine weitere Komorbidität auf. Das iCBT-Programm führte im Vergleich mit der Kontrollgruppe zu einem signifikant stärkeren Rückgang des PHQ-9-Scores um 1,06 Punkte – mit einer im Verlauf weiter zunehmenden Wirkung (p = 0,012). Zusätzlich nahm die Angst nach der Generalized Anxiety Disorder Scale (GAD-7) mit 0,96 Punkten Unterschied ab.

Darüber hinaus fanden in der E-Couch-Gruppe die Einhaltung der kardiovaskulären Therapiemaßnahmen und die Ratschläge zum Lebensstil mehr Beachtung: Sowohl die Scores der Measures of Patient Adherence-Skala (Unterschied: 2,16 Punkte) als auch die körperlichen Aktivitäten nach dem International Physical Activity Questionnaire (IPAQ) fielen vorteilhafter aus als in der „Health-Watch“-Kontrollgruppe. Ein Ansprechen mit einer körperlichen Aktivität von mindestens 150 Minuten (zu 5 Gelegenheiten pro Woche) erreichten 67% vs. 61% in der Kontrollgruppe (Odds Ratio: 1,91; 95%-KI; 0,19–1,73). Auf die krankheitsbedingten Einschränkungen (nach WHODAS II) hatte die Intervention allerdings keinen Einfluss.

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