Regenerationspotential größer als gedacht

Neuro-Depesche 7/2009

Durchtrennte Axone im ZNS wachsen nach

Dass geschädigte Neuronen im Rückenmark ein höheres „schlummerndes“ Potential zur Regeneration haben als bislang angenommen, zeigt eine Arbeit aus dem Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried. Werden bestimmte Wachstumsbremsen entfernt, können auch ZNS-Neuronen wieder auswachsen.

Wie gut eine verletzte Nervenzelle heilt, hängt von ihrer Lokalisation ab: Während Neuronen des ZNS atrophieren bzw. degenerieren und sich kaum erholen, wachsen Nerven im peripheren Nervensystem (PNS) meist nach kurzer Zeit wieder nach. Der Grund für diesen Unterschied liegt in der Anwesenheit verschiedener Hemmfaktoren im ZNS, die im PNS fehlen und daher einer Regeneration nicht im Wege stehen.

Interessanterweise verhalten sich Zellen, deren Fortsätze ins ZNS und PNS reichen, jeweils wie ihre Nachbarzellen: In der Peripherie wachsen die Fortsätze nach kurzer Zeit wieder aus, zentral dagegen nicht. Bekannt ist außerdem, dass bei einer Verletzung von Zellen im peripheren Bereich Gene aktiviert werden, die beim Zellwachstum eine Rolle spielen. Auch dieser Mechanismus wirkt sich bei einer Verletzung im ZNS nicht aus.

Dabei kommt es zusätzlich auf den Schädigungsablauf an: Wird ein und dieselbe Zelle erst peripher und dann zentral verletzt, kann sie trotz der wachstumsfeindlichen Umgebung auch im ZNS wieder auswachsen. Passiert dies jedoch in umgekehrter Folget, bleibt im ZNS das Wachstum aus.

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