AWB zur Schizophrenie- behandlung

Neuro-Depesche 6/2002

Dreimonatsdaten der SOHO-Studie vorgestellt

Mit 10 800 Patienten ist SOHO (Schizophrenia Outpatient Health Outcome) die europaweit größte Studie zum Behandlungsverlauf bei psychiatrischen Patienten. Einer ersten Analyse zufolge profitieren Patienten, die unter den Bedingungen einer Arztpraxis oder einer Klinikambulanz initial mit Olanzapin behandelt oder auf Olanzapin umgestellt wurden, von einem sehr günstigen Nutzen-Risiko-Profil.

Nach den Dreimonatsdaten verringerte sich im Arzturteil hinsichtlich des Schweregrads der Erkrankung der Anteil der Patienten mit einem CGI-Wert >= 4 (positive Symptome) unter Olanzapin (n = 1677; durchschnittliche Dosis ca. 11,7 mg/d) von 34% auf 10%. Ferner wurde in keiner der anderen Gruppen ein so starker Rückgang an Patienten festgestellt, die "kaum soziale Aktivitäten" entfalteten. Dabei wurde mit einer Erhöhung des durchschnittlichen Body-Mass-Index von 26,1 auf 26,6 nur eine sehr geringe Gewichtszunahme verzeichnet, die zudem auf gleichem Niveau lag wie bei Therapie mit Amisulpirid, Risperidon, Quetiapin oder den klassischen Neuroleptika. Hinsichtlich der Inzidenz extrapyramidalmotorischer Nebenwirkungen bzw. der Notwendigkeit einer anticholinergen Begleitmedikation zeichneten sich dagegen Unterschiede ab: Während der Anteil entsprechender Patienten unter Olanzapin von 47% auf 21% sank, war die Abnahme beispielsweise unter Risperidon (51% vs. 43%) oder Amisulprid (31% vs. 25%) vergleichsweise gering, unter klassischen oralen und Depot-Neuroleptika (49% vs. 46% bzw. 52% vs. 47%) sogar die Ausnahme. Die gute Verträglichkeit und die Akzeptanz der Olanzapin-Therapie zeigten sich u.a. auch darin, dass nach den drei Monaten noch 93,6% dieser Patienten das Atypikum einnahmen - der höchste Prozentsatz aller Gruppen. Mit einer Zunahme des Arrhytmierisikos, wie sie Verlängerungen der QTc-Zeit im EKG anzeigen, ist unter Olanzapin der Studienlage nach nicht zu rechnen. (JL)

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